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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (1. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783131]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49043#0214
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r-4 Das nützliche kalte Baden, wiegen,
thig war, gehen zu können, an den Hausern ge-
pflastert war, in einem kleinen Wagen herumfahren
ließ und das war denn eine rech^ heilsame und
gesunde Erschütterung und Bewegung, wenn es auch
ein Bischen rumpelte und stauchte; — das that
nichts, sondern es war vielmehr gut. Auch war es
sehr nützlich , daß die Kinder daöey schon jung in
die frische Luft kamen, und also bey Zeiten der Ab-
wechselung von Kälte und Wärme gewohnt wurden;
weil der Mensch das doch hernach nicht vermeiden
kann, und wenn das nicht beyzeiten geschieht, sol-
che Leute hernach immer mit Schnupfen und Husten
geplagt sind. Freylich war aber Georg auch dabei-
vorsichtig , daß er die Kinder nicht aus der größten
Stubenhitze sogleich in die strengste Winterkalte brin-
gen ließ ; denn das würde ja auch sehr schädlich ge-
wesen seyn, indem dadurch die, durch die Wärme
geöffneten, Schweißlöcher zu plötzlich verschlossen
worden, und dadurch Krankheiten entstanden wären.
Von Arzeneyen aber hielt er platterdings nichts.
Kinder, meinte er, und Menschen überhaupt müs-
sen nichts einnehmen, wenn sie gesund sind, sonst
wird die Natur geschwächt. Er lachte also , wenn
Lie Leute fragten; ob er auch den Kindern fleissig
was abzuführen gäbe? Da sagte er denn: Die
Enthaltung von allen Arzeneyen sei- das beste Mittel,
gesund zu bleiben ; aber wenn einer krank sey, dann
sei) es Zeit, einzunehmen, was ein ordentlicher
und gelehrter Arzt verordnet habe. Jetzt brauche
er seine Kinderchen nicht damit zu plagen.
 
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