Zerrenner, Heinrich Gottlieb: Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (1. Theil, 2. Abtheilung) ([Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788) [VD18 9078314X]

4 i4Abergl. an Anchun, Hexerey u.Ueberlesen
Wilhelm. Herr Richter, wenn Er es Key sich
behalten will, so will ichs Ihm auch im Vertrauen
sagen: wer die —
Georg. Geht! ich mags Nichtwissen!
Wilhelm. Die Nachbar Klausen, die Mi-
chels braunen Wallachen lahm hexte.
Georg. Possen ! Wilhelm, denkt doch nach -
was Ihr schwätzt. Gott vergeb's euch doch —
wie Ihr euch an euern armen Nrbenchristen ver-
sündigt ; und daran ist pur euer dummer Aber-
glaube Schuld. Der macht die Leute argwöhnisch
und lieblos und rachgierig gegen ihre unschuldi-
gen Nebenmenschen. Da! kurz und gut, wenn
ihrs wissen wollt. Ihr — Ihr habts gethan!
Ihr selbst!
Wilhelm. Ich bitte recht sehr, Nachbar! mir
so was nicht — Ich meinem Kinde? -- das
angethan? Herr Je! das ist ein groß Wort!
Georg. Nu. besinnt euch doch — ich sage
ja nicht, daß Ihr Euer Kind behext hättet. Ich
meine nur, Ihr wäret Schuld. Und seht doch
einmal; Ihr werdet gleich ordentlich im Ernst
Löse, und es gefallt Euch so übel, daß man
Euch so etwas Schuld geben will, und Ihr
habt doch die arme unschuldige Frau in solchem
Lösen Verdacht. Warum geht Ihr denn in die
Kirche