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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (1. Theil, 2. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 9078314X]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49044#0117
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ist sehr gottlos u. macht uns lächerlich, n;
I
Georg. Pfuischämt Euch! Ich dachte immer
Ihr wäret verständiger. Nun sehe ich doch, daß
unser Herr Pastor Recht hat, wenn er gegen sol-
che alberne Alfanzereyen immer noch predigt. Ich
sage manchmal: Herr Pastor, warum thun Sie
doch das? Es glaubt ja keiner mehr so was. Aber
aber, wenn ich ihm das sage --
Wilhelm. Meinetwegen ! Die Priester und ge-
lehrten Herren, die glauben einmal an so was
micht. Das soll denn so was vorstellen. Aber der
Glaube kommt ihnen doch manchmal in die Hand.
Georg. Nun! und so böse und rachgierig Ihr
feyd, so wollt Ihr doch noch Mitleiden haben mit
der armen alten Frau, die gewiß so unschuldig an
eurem Kinde ist, wie ich bin? —
Wilhelm. Nu ja, man will doch nicht gern
seinen Nächsten unglücklich machen. Eins will ich
noch probiren. Ich will mit meiner Frau übermor-
gen »ach dem katholischen Kloster, und Wik das
Kind überlesen lassen.
Georg. Daß sich Gott erbarm! überlesen ? von
Geistlichen anderer Religion ? Pfui, Wilhelm! Als»
meint ihr, die verstünden mehr, wie unser geschickter
und verständiger Prediger? Ihr seyd ein Luthes
raner, und wollt nach dem katholischen Pater lau-
fen ? Schämt euch in Seele! Das vergeß ich mein
Lebtage nicht! Nach dem geschickten Dockkor Hell-
mann lauft, der kann Teufel austreiben, dafür
stehe ich euch!
Volksbuch. H. Th, Z Wil-
 
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