Zerrenner, Heinrich Gottlieb: Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (1. Theil, 2. Abtheilung) ([Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788) [VD18 9078314X]

126 durch Erkältung.
diejenigen, welche ihn bedienten, nicht mißver-
gnügt, wie wohl andre Kranke thun. Vielmehr
bedauerte er nur — und das war sein einziger
Kummer, daß Georg und Marie so viel
Ueberlast von ihm hätten, und durch ihn und
seine Bedienung von manchen nöthigen Geschäften
abhalten würden. Geht doch nur hin, Kinder,
sagete er dann; ich brauche euch jetzt nicht. Du
lieber Gott! ihr seyd ja gar zu gut, und macht
euch so viele Mühe. Aber die Kinder sagten dann :
„ Laßt es doch gut seyn, Vater k und seyd
„ ruhig. Wir thun es ja herzlich gern; wenn
„ wir euch nur damit wieder gesund machen
,, könnten, wie gern wollten wirs thun! Ach
,, wenn ihr doch noch einmal nur gesund wieder
„ würdet, daß wir euch noch recht viel zu Ge--
„ fallen thun könnten! das sollte uns recht
„ freuen." Wie Gott will, Kinder! antwortete
der alte DE — aber ich glaube Nicht .' ich
Lin sehr schwach! Marie und Georg thaten alles,
was sie nuv dem alten würdigen Vater an den
Augen ausshen konnten. Jene, welche mehr zu
Hause war, wenn sie nur irgend draussen und auf
dem Hofe nichts zu thun hatte, kam fast nicht von
seinem Bette. Sie pflegte und wartete den Alten,
reinigte ihn ; und da er lange lag, und sie be-
fürchtete , daß sich der' gute Mann gar durchliegen
möchte: so legte sie ihm vielfach zusämmengelegte
weiche drellene Tücher unter, und ein recht wei-
ches gargemachtes Ziegenfell um den Leib. Sie
machte