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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (2. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783158]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49045#0087
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Nützliche Vermehrung des Düngers. 85
mauerte Rinne goß nämlich Georg halb voll klares
Wasser. Den Kühen, welche auf dem Steinpfla-
ster stunden, war Stroh untergestreut. Stellet
euch das einmal so lebhaft vor, als wenn ihr in
Georgs Kuhstalle da stündet, und alles mit Augen
ansähet. Da sammlete sich nun der Urin sammt
dem dünnen Miste, und zog sich nach und nach
in diesen Kanal ab. Nun kam Georg oder sein
Knecht her, und hatte eine große hölzerne Forke,
( Gabel) und nahm allen den Mist, kurz oder
lang, wie er war, uno unter den Hinterfüßen der
Kühe bis an die Rinne hin lag, auf seine Forke,
und legte alle diesen Mist sammt dem noch langen
Stroh in die Rinne. Dann schleppte er ihn da-
rinn mit der Forke so lange hin und her, bis
aller weicher Mist von dem Stroh abgegangen
war, und sich mit dem Wasser recht vermischt hat-
te. Hierauf holte er mit seiner Mistforke alles
lange Stroh wieder heraus, legte solches hinter
das Vieh unter die Hirtenfüße desselben, und
nahm das Stroh unter den Vorderfüßen weg,
und legte solches hinten über das nasse Stroh,
und vorn streute er wieder tüchtig mit frischem
trockenen Stroh. Denn andern Tag machteeres
gerade eben wieder so, und füllte noch so viel
Wasser in die Rinne hinzu, daß nur noch zwei)
Zoll in derselben leer waren. Am dritten Tage
spülte er denn wieder das Hinterstroh mit dem
Miste in der Rinne tüchtig durch, uud nun war
der Koth meistens in der Rinne schott so steif.
 
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