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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (2. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783158]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.49045#0089
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Nützliche Vermehrung des Düngers 87
ten Kasten, der noch einmal so groß war, und
dichte dabey stand, und der auch eben so vest war
damit ihn die schwere Gauche nicht auseinander
treiben konnte. In diesen füllte er nun aus dem
ersten Kasten die völlig in Gahrung gerathene
Gauche, und da ward denn dieser zweyte Kasten,
weil er just noch einmal so groß war, nur halb
voll. Alsdann goß er nach und nach immer
Wasser zu, bis er gestrichen voll war; rührte
alles tüchtig unter einander, und dann deckte er
den Kasten tüchtig zu. Damit aber den Winter
hindurch diese gesammlete Gauche nicht fröre: so
bedeckte er alle beyde Kasten mit Mist oder Sand;
so konnte denn der Frost nicht durchdringen. Er
legte sich auch noch mehr solche Kasten in der
Folge zu, die er immer aus dem ersten Kasten
mit Gauche anfüttete; denn in dem ersten Kasten
ließ er sie -nur drey Tage. Und diese Gauche
brauchte er nun mit ganz unglaublichem Nutzen,
sowohl auf magern Aeckern, als auch wenn der
Acker schon besäet war, und zwar alsdann, wenn
es gefroren hatte, und Schnee auf der Frucht
lag. Denn wenn kein Schnee lag, half daS
Düngen auf dem bloßen Acker nichts. Da hatte
er nun seinen Karren, und da legte er ein Faß
drauf, worin» etwa zehn Eimer giengen, und
worein er ein ziemlich grosses Spuntloch ge-
schnitten hatte, und füllte es mit der Gauche auS
dem großen, drey Wochen zugedeckt gewesenen
Kasten; denn spannte er ein Pferd davor, und
nun
 
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