Zerrenner, Heinrich Gottlieb: Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (2. Theil, 1. Abtheilung) ([Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788) [VD18 90783158]

Schaden durch Hagelschlag i<5r
Kaum war das Gewitter vorbei): so hörte anch
das Singen wieder auf, und viele Leute lebten
eben so, wie sie vorher gelebt hatten. . Kaspar
zankte und fluchte schon wieder, wie -vorher, u,
s. w. Nun lief alles aufs Feld, und die Nach-'
barn waren so bestürzt, daß viele weiter nichrs
sagen konnten, als: du lieber Gott! wie wird
das draussen aussehen? das war eiu liebes schwe-
res Werler! Freylich sah es denn auch erbärmlich
genug aus. Da lag das schone Korn in Grund
und Boden zerschlagen; das Feld dampfte fürch-
terlich, und es war ein bejammernswürdiger An-
blick ! Was hilft uns nun alle unser saurer Schweiß
sagten da die Dauern! Ach daß sich Gott er-
barm! wo wollen wir mit unserm Vieh nun bleiben!
Aber es war doch nicht ganz so schlimm, wie man
es sich vorgestelit harte; denn wie Georg vermu--
thele, so hatte es nur zwey Felder betroffen, und
der dritte Theil war ganz verschont geblieben. C is
mußten also das Beschädigte umpflügen, und noch
noch Gerste Hineinfähen , und diese gericth denn
das Jahr so gut, daß viele sagten: daß sie in
vielen langen Jahren solche Gerste nicht gehabt
hätten; und da kamen sie denn ihrem Schaden
ziemlich wieder nach; zumal da die Gerste sehr im
Preise stieg. Andere Feldmarken hatte dies We -
ter wirklich harter betroffen. Die Amrsobrigftft
und einige Abgeordnete von der König!. Kammer
besichtigen und taxieren den Schaden; und da be-
kamen die verunglückten Leute von dem guttur
Volksbuch. 11. B. L Könige