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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (2. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783158]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49045#0198
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r-^wahrscheml vom Blitz getädret zu werde.
durch, wenn wir uns so ängstigen, die Gefahr,
und die Wahrscheinlichkeit, vom Blitz erschlagen
zu werden, viel größer wird Denn, wenn wir
in Angst und Furcht sind, und die schwule Hitze
Lazu kommt: so dünsten wir starker aus. Sind
Nun viele Leute in einem Zimmer, die so stark
ausdünsten: so kann da das Gewitter zehnmal Her
einschlagen, denn es zieht nach den Dünsten. Hier-
nächst ist diese Furcht höchst ungegründet. Wie
viel Leute aus unserm Dorfe sind denn wohl,
seit ihr denken könnt, vom Blitze erschlagen wor-
den? — Kaum einer Und so lange ich bey euch
bin, haben doch schon etliche durch einen Tritt
oder Schlag von Pferden, durchs Herabstürzen
vom Dache, durchs Ersaufen im Wasser u. s. w.
ihr Leben eingebüsset. Warum furchtet ihr euch
denn vor dergleichen Zufällen nicht auch so sehr?
Es ist ja ganz gewiß, daß weit mehr Leute durchs
Fuhrwerk, im Netten, Fahren, Fallen, oder
durch einen Schlag, oder im Wasser umkommen,
als etwa durch den Blitz getödtet werden. Sonst
müßte oder dürste ich ja auch neben und umer
keinem Hause mehr durchgehen. Denn neulich
stel in der benachbarten Scadt eine steinerne Ver-
zierung von einem Dache, und schlug ein« Fran
todt. Jeder Dachziegel kann euch ja wahrschein-
licher lodt schlagen, als der Blitz Da müßtet
ihr ja auch beym Reiten, Fahren, Treppenstei-
gen :c. immer singen und beten; denn bey solchen
Gelegenheiten kommen ja weit mehr Leute zu-
fälii-
 
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