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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (2. Theil, 2. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783166]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49046#0110
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Der frohe Bauer.
So wohl! - ich kanns nicht sagen!
Ich eile fort, zur Arbeit h'.n,
Und wollte Berge tragen!
Noch nie hat mir ein schwüler Tag
Kraft oder Muth benommen;
Er se» so heiß er immer mag.
Muß doch der Abend kommen.
Md kommt er dann: o welche Lust!
Wenn Frau und Kinder springen,
Voll Freuden sich um meine Brust,
Um meine Kniee schlingen;
Wenn, Lieb und Unschuld im Gesicht,
Sich alle zu mir setzen.
Und an dem süßen Mi.'chgericht
Recht königlich ergötzen;
Und wenn wir dann herzinniglich
Gott unser Danklied bringen,
Und mir so ist, als wenn um mich
Die lieben Engel singen:
Dann fühl' ichs ganz, und sag's ost laut.
Daß glüklicher und weiser
Der ist, der seinen Acker baut,
Als König oder Kaiser.
Jakob und sein Knecht, Ernst, hatten den
Prediger nicht bemerkt. Iezt gieng dieser, weil
ihm das Lied so gefallen hatte, an sie heran. Er
war sehr freundlich. Gott grüße euch , Kinder;
rinn ist das nicht schönes Wetter? Gewiß da lebt
man ja recht auf. Ich freue mich, daß ich sehe
und höre, daß ihr so vernügt seyd.
Jakob.
 
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