Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (2. Theil, 2. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783166]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.49046#0113
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Das Glück und die Vorzüge, is?
ich so den ganzen Tag in der Stube sitzen sollte.
Ich eile immer, daß ich wieder zu Hause komme^
wenn ich in der Stadt bin, und wenn ich nur
erst das Thor auf dem Rücken habe,' so ist mir
recht leicht und wohl. Wenn ich nur die, mei-
stens bleichen und schwächlichen, Leute in der
Stadt ansehe: so hab ichs schon satt. Ich denke,
die Leute müssen wohl krank und es mnß ihnen
selten recht wohl seyn! Was meinen Sie? da
seh mal einer unsere rothbackigen derben Jungen
und flinken raschen Mädchen an, das ist noch
eine Lust!
Prediger. Freilich, wenn die Stadtleute
auch just nicht krank sind: so sind sie doch auch nicht so
gesund; denn, denkt nur <— die dicke Luft iw
der Stadt, die so voll unreiner Dünste von den
vielen Menschen ist, kann ja deck Menschen un-
möglich gesund seyn; schott davon sehen sie mei-
stens nicht so frisch aus, wie ihr. Sie komme»
ja im ganzen Winter fast gar nicht aus ihre»
Stuben; ihr selbst seyd ja imWinter auch nicht ganz so
gesund, wie im Sommer, weil ihr da nicht so viel her-
aus kommt. Nicht wahr ? Und doch habt ihr draus-
sen noch immer viel mehr zu schaffen; und wer
viel in die Luft kommt, der ist auch viel gesun-
der. Und hiernächst , guter Jakob! sind sie zumTheil
auch oft krank an der Seele; versteht er mich?
Ich meine, sie sind nicht alle so gut und weni-
ger verderbt, wie die meisten Landleute noch sind.
O
 
Annotationen