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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]; Verein für Historische Waffenkunde [Mitarb.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — N.F. 1.1923-1925

DOI Heft:
Band 1, Heft 8
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Vereinsnachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.69977#0252
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234 VEREINSNACHRICHTEN BAND 1

aber, daß die Samarie einen kurzen Brustschlitz hatte
und über den Kopf gezogen werden mußte. Sie ist ein
Zwischenkleidungsstück, das zwischen Wams und Schaube
getragen wurde, gelegentlich wohl auch im Hause ohne
die letztere. Vergleiche mit anderen Schriftquellen der-
selben Zeit machen es wahrscheinlich, daß sich die Be-
zeichnungen Kittel, Unterrock und auch Pie mit der
Benennung Samarie vorübergehend deckten.
2. Herr Paul Post bespricht den von Herrn Müller-
Hickler rekonstruierten Spangenharnisch der Burg
Tannenberg im Städtischen Museum zu Darmstadt. An
der Hand des von Herrn Dr. Horst (Bonn) zur Ver-
fügung gestellten Materials seiner Dissertation (Die
deutschen Rittergrabmäler der Gotik als künstlerische
Bildquelle z. hist. Waffenkunde) gelangt er zu dem Er-
gebnis, daß die Rekonstruktion des kostbaren Funds im
wesentlichen zutreffen dürfte, und der Harnisch etwa in
der Zeit von 1370—1380 entstanden ist.
Neue Mitglieder.
Dr. R. W. Horst, Wiesbaden, Nerotal 7 (P. Post, Berlin).
Verein für die Herstellung und Ausschmückung der
Marienburg, Königsberg i. Pr., Königstr. 28—31 (P. Post,
Berlin).
F. Obrecht-Schertenleib, Fabrikant, Wangen a. Aare,
Kt. Bern, Schweiz (Ed. A. Geßler, Zürich).
Henry Spoerry, Mulhouse, Ht.-Rhin, 1 Rue du Sund-
gau, Frankreich (P. Post, Berlin).
Emil Ilgner, Major a. D., Mannheim, Collinistraße 41
(F. Rohde, Berlin-Pankow).
Curt Liefeld, Bankier, Berlin W. 50, Augsburgerstr. 6
(G. Ad. Closs, Bln.-Friedenau).
Leopold Freiherr von Popper, Wien IX/3, Universi-
tätsstr. 10 (E. Haenel, Dresden).
Dr. Hermann Hüffer, Legationssekretär, Bern, Ensin-
gerstr. 25, Schweiz (Ed. A. Geßler, Zürich).
Dr. Günther Rudolph, Assistent an dem Staatl. Histor.
Museum und derGewehrgalerie, Dresden (Haenel,Dresden).

Dr. Fritz Krischen, ord. Professor an der technischen
Hochschule Danzig, Danzig-Langfuhr, Jäschkentaler-
weg 26 a (W. Bruhn, Berlin).
Torsten Lenk, Assistent an der Kgl. Leibrüstkammer,
Stockholm 14 (R. Cederström, Stockholm).
Alexander Autonomow, Konservator bei der Eremitage
des russ. Staates, Leningrad, Kai vom 9. Januar Nr. 34,
Rußland (R. Cederström, Stockholm).
Hans Fink, akad. Maler, Wien 1, Schulhof 4; wieder
beigetreten.
Armeemuseum, Dresden, N. 15, Marienallee 3 (Reichs-
archiv, Zweigstelle Dresden).
Adressenveränderungen.
Dr. med. Karl Schumacher, Pr. Universitäts-Hautkli-
nik Königsberg i. Pr., Alte Pillkaller Landstraße.
Dr. Bernhard Schmid, Oberbaurat, Prov.-Konserv, d.
Kunstdenkmäler von Westpreußen, Marienburg Wpr.,
Friedrichsplatz 4.
Carl Reitz, Fabrikant, Stuttgart, Oberer Hoppenlauweg 10.
Hermann Struckmann, Amtsgerichtsrat, Berlin-Wil-
mersdorf, Deidesheimerstr. 11.
Lothar Koennecke, lug., Bln.-Charlottenburg, Bleib-
treustr. 48.
Württembergisches Denkmalpflegeamt und Kunstsamm-
lungen des Staates führt nach Neugliederung der
Sammlungen nachfolgende Bezeichnung:
Landeskunstsammlung Stuttgart, Kunst- und Kulturge-
schichtliche Abteilung, Stuttgart, Neckarstr. 32.
Verein Haus Wettin Albertinischer Linie e. V., Dres-
den-A., 1, Zinzendorferstr. 6.
Verstorben sind:
Johannes von Lößnitzer, Oberst, a. D., Coburg.
Anton Schedelmann, Kaufmann, München.
Otto von Kiesenwetter, Dir. Rittm. a. D., Berlin-Friedenau.
Bruno Schmidt Reder, Oberstleutnant a. D. und Schrift-
steller, Berlin W. 15.

Johannes von Lößnitzer
f 14. Juli 1925.
Als der königl. sächs. Major, der sich in Gotha seinen Ruhesitz gewählt halte, im Jahre 1902 von dem Herzog
von Coburg-Gotha berufen wurde, die Leitung der Kunstsammlungen auf der ehrwürdigen Veste Coburg zu übernehmen,
war er schon in die Reihen unserer Mitglieder eingetreten. So fanden die Schätze der Rüstkammer, die eine der wert-
vollsten Provinzen seines neuen musealen Herrschaftsbereiches bildeten, in ihm einen verständnisvollen Verwalter. Wie
nahe ihm die alten Waffen standen und wie warm sein Herz für sie schlug, hat der Verein erlebt, als er im Jahre 1910
seine Hauptversammlung auf der Veste abhielt. Aber auch außerhalb dieser Gelegenheit, wo der Direktor der herzog-
lichen Kunstsammlungen sich als liebenswürdigster Wirt und Führer zeigte, haben viele von uns sich seiner sachkundigen
Hilfsbereitschaft zu erfreuen gehabt. Seit vielen Jahren Mitglied des Vorstandes, hat er auch an dem inneren Vereins-
leben rege mitgearbeitet und war ein eifriger und lebendiger Besucher der Tagungen. An dem schweren Verlust, den
ihm der Krieg durch den frühen Tod seiner Söhne brachte, an seiner eigenen, von jugendlicher Begeisterung getra-
genen Betätigung im Heere haben wir von Herzen teilgenommen. Die Waffenkunde und ihre Arbeit verliert in dem
Verstorbenen einen echten Freund. Das Andenken des allzeit wohlwollenden und zu rückhaltloser Hingabe an
jegliche Pflicht bereiten Mannes wird bei dem Verein in Ehren bleiben.
 
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