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Zimmermann, Karin [Editor]
Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 1 - 181) — Wiesbaden, 2003

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https://doi.org/10.11588/diglit.2667#0139
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COD. PAL. GERM. 25

abut<. [Ps 1,1] Vol dem herr, der nit geet zu Rat/der Gotlosen, noch gemainschafft hat/Mit Jnen.
Tritt nit vffden weg/der Sünder, meidet ire stegl... 174r Herr alles das, was atem hat/dein Loh ver-
künde frue vnd spat,/(Jeczt füre mich herr zur seligkaitldurch dein grosse harmherczigkait.) Amen.
Cod. Pal. germ. 25 ist eine, durch lateinische Incipits der Psalmen erweiterte, in wenigen graphi-
schen Varianten abweichende Abschrift des 1542 bei Nicolaus Wolrab in Leipzig erschienenen
Druckes (VD 16, B 3309; IndAur 140.853). Zu dieser Bearbeitung des Psalters in Reimpaaren s.
Wackernagel, Bibliographie, S. 179 Nr. 445; Karl Goedeke, Grundriss zur Geschichte der deut-
schen Dichtung, Bd. 2,2. Ausgabe, Dresden 1862, S. 172 Nr. 5. Die erste Widmungsvorrede stammt
von Joachim Camerarius (Theologe; 1500-1574; NDB 3, S. 104 f.) die zweite von dem Autor die-
ser Psalterbearbeitung, Johann Claus, der Mitte des 16. Jahrhunderts als markgräflich Branden-
burgischer Sekretär in Ansbach belegt ist (Jöcher/Adelung 2, Sp. 354; zu der unter Georg dem
Frommen [1484-1543; NDB 6, S.204f.] 1527/28 reformierten Markgrafschaft Brandenburg-Ans-
bach s. Hermann Jordan, Reformation und gelehrte Bildung in der Markgrafschaft Ansbach-
Bayreuth. Eine Vorgeschichte der Universität Erlangen, Bd. 1, Leipzig 1917 [Quellen und For-
schungen zur bayerischen Kirchengeschichte 1,1]; NDB 9, S.498f.; Gerhard Taddey, in:
Handbuch der Baden-Württembergischen Geschichte, hrsg. von Meinrad Schaab [u.a.], Bd.2,
Stuttgart 1995, S. 401-406; Günther Schuhmann, Die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach.
Eine Bilddokumentation zur Geschichte der Hohenzollern in Franken, Ansbach 1980 [Jahrbuch
des Historischen Vereins für Mittelfranken 90], besonders S. 76 - 81). Beide Vorredner wenden sich
an Georg Vogler (1486 -1550; Jöcher 4, Sp. 1693; Elisabeth Grünenwald, Das Portrait des Kanz-
lers Georg Vogler [f 1550], in: Mainfränkisches Jahrbuch für Geschichte und Kunst 2, Würzburg
1950, S. 130-139, besonders S. 134-139; Schuhmann [s.o.], S. 537f.), bis 1533 Kanzler in Ansbach,
Förderer der Reformation in Franken und Schwager von Johann Claus. Kurfürst Ludwig VI. von
der Pfalz ließ den Druck von 1542, der in mindestens zwei Exemplaren in der Palatina vorhanden
war (heute Vatikan BAV Stamp. Pal. V 995 [ted. 962]; Stamp. Pal. V. 1313 [ted. 2649 bis]), von dem
Theologen Konrad Lautenbach (ADB 18, S. 71 f.), der zusammen mit dem Bibliothekar Joachim
Strupp auch mit der Neuordnung und Katalogisierung der Palatina 1581 beauftragt war (s. Bib-
liotheca Palatina, Textband, S.419f.), überarbeiten und zu einem Neudruck (Heidelberg 1583 bei
Johan Spies: VD 16, B 3344; IndAur 140.854) vorbereiten (Jöcher/Adelung 2, Sp. 354). An zwei
Stellen ist der Text des Cod. Pal. germ. 25 gegenüber der Vorlage erweitert. Ein zusätzliches Reim-
paar (19v) ist in abgewandelter Form in den Druck von 1583 übernommen. Die Aufforderung an
Kaiser, Könige, Fürsten und Haushalter, anknüpfend an den Regentenspiegel in Psalm 101, sich
auch dem Singen und dem Lied als den Förderern guter Werke zu widmen (117ar), findet sich nur
in der Hs. Hierin ist vielleicht eine Reminiszenz an Kurfürst Ludwig VI. zu sehen, der durch ge-
zielte Förderung der Hofkapelle versuchte, die in den konfessionellen Wirren vernachlässigte Mu-
sikpflege in Heidelberg wiederzubeleben (vgl. Fritz Stein, Geschichte des Musikwesens in Hei-
delberg bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, in: Neues Archiv für die Geschichte der Stadt
Heidelberg und der rheinischen Pfalz 11 [1921] S. 56f.; Bibliotheca Palatina, Textband, S.361). -
l*r/v, la*r-lg*v, 2*v, 7*r/v, 174v-191*v (bis auf Einträge [le**], s. Herkunft) leer.

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