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Zoepfl, Heinrich [Editor]; Karl [Oth.]
Die Peinliche Gerichtsordnung Kaiser Karl's V. — Heidelberg: Winter, 1842

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https://doi.org/10.11588/diglit.47973#0227
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f. Project.

II. Project.

203

wortter, so solche habe im Rechtlenn ver-
(retten wiell, auch thun.

keit, Burglich gericht doselbst weisen,
Vnnd soll zu forderst, der also rechtlich,
darzu clagen wil vor solchen gerichten
ein bestandt mit burgenn oder zum wenig-
sten mit seinem eid thun, Wo er solicher
Sachen halb verlustig wurde, dem andern
teyll seinen gefugten schaden nach messi-
gung des gerichts abzulegen, desgleichenn
sol der auswarter so soliche habe, In recht
vertreten wil auch thun

Item so dan der Cleger beweist, das die-
selbigenn hab sein, sein, vnnd jme Raub-
lich oder dieplich genommene ist, Soll jme
die durch Rechtt zuerkantt, vnnd wieder
werdenn, vnnd so sich ein Anthwortter, dy
beclagttenn hab, im Rechtten zuuertretten
vntterstunde, vnnd sich deshalb Cost vnnd
Schedenn, betreffend, wie obsteet. ver-
pflichtet, vnnd dan nach vertust derselben
hab, mit seinem Eide, nit beteuert, das
er vnwissend des vnrechtten herkommens,
dy gemelttenn verlustigenn hab, ann sich
bracht hette, oder aber solchs wissens
vberwiesenn wurde, So soll demselbenn
Antthwortter, ob notturfftig atzung, vff
die verbottenn hab gangen were, zu sambtt
zimlichenn gerichtsschadenn, alles nach
messigung des gerichts, zubezallenn, jm
Rechttenn auffgeleglt werdenn, Hett aber
der Anthwortter, jnn dem an sich brin-
genn, der verlustigenn hab, des vnrecht-
tenn herkommens nit gewist, so sollt jeder
theyll sein gerichtsschedenn selbst bezallenn
vnnd der Cleger, dem dy beclagttenn hab,
also volgett, Ob es viehe were, vnnd zim-
lich atzung gemachtt hette, wie das gerichtt
erkenth, vnnd messigtt, aussrichttenn, were
aber obgemeltler massen, kein verpflichtter
Anthworttur vorhanden, So geburtt der-
massenn dem Cleger, der dy hab endtlich
nimpt, abermals zimlich atzung, wo die als
vorsteet darauff gangenn were, zubezallenn,

CCXVI. Bewiess aber ein cleger, jnn
obgemelttem fall, der anspruchigenii hab,
halb, die Eigenschafft genugsam, vnnd konth
doch dabey nit beweysenn, dass jme die
durch Raub oder diebstall, enthwendt wor-
den werenn, vnnd die Anthwortter mocht-

Item so dann der Cleger beweist, das
dieselbig hab sein, Vnndhne Raublich oder
diplich genohmen sey, soll Ime die durch
recht Zuerkant, Vnnd wider werden, vnd
so sich ein antwurter, die beclagten habe,
Im rechten zuuertreten Vnterstunde, vnnd
sich deshalb Costen vnnd schaden betref-
fend wie obsteet verpflichtet, vnnd dan
nach verhist derselben habe, mit seinem
Eyde nit beteuren mocht, dass Er vnwis-
send des vnrechten herkommens die ge-
melten, verlustigen habe, an sich bracht
hat, oder aber soliche wissens vberwie-
sen wurde So soll demselben antwurter
(ob notturfftig atzung vff die arrestierten
oder vorkumertten hab gangen were) Zu
sampt Zimlichem gerichtsschadenn, alles
nach messigung, des gerichts zu beZalen
Im rechten vffgelegt werden, hett aber der
Anttwourtter, In dem an sich bringen, der
vorlustigen habe, des Vnrechten herkom-
mens nit gewist, so sol- Jeder teil sein,
gerichts scheden selbs bezalen Vnnd der
cleger dem die beclagten habe, also vol-
get ob es vich were Vnnd ein zimliche
atzung gemacht hette, Wie das gericht
erkennt, vnd messigen, vssrichten, were
aber obgemelter massen kein vorpflichter
Antwurter vorhanden, den so gebürt der-
massen, dem cleger, der die habe Ent-
lieh Nymbt, Abermals Zimliche atzung
wo die also vorsteet Darauf gangen were,
Zu bezalen,
CCXVI. Bewise aber ein cleger In ob-
gemelten feilen der anspruchtigen hab hal-
ben die Eigenschafft genugsam Vnnd konl
doch dabey nit Beweisen, dass Ime die
durch Raub oder dipstale, entwendt wor-
den were, Vnnd die antworlter mochten
 
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