Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zoepfl, Heinrich
Deutsche Staats- und Rechtsgeschichte: ein Lehrbuch in zwei Bänden (1): Deutsche Volks- und Staatsgeschichte in quellemmäßigem Abrisse bis zur Stiftung des Deutschen Bundes — Stuttgart: Krabbe, 1844

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.47336#0102
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
78 Volksgeschichte. II. Zeitraum (vom J. 511-888).
Erchemperti, historia Langobardorum (774 — 889), bei Pertz.
Script. III. p. 240 flg. —
Regino chronicon. libri II. bis 906.
Kleinere historische Fragmente verschiedener, meist unbekannter
oder zweifelhafter Verfasser, Inschriften , die vitae Sanctorum u. s. w.
finden sich noch bei Bouquet, Duchesne, Muratorie, Leib-
n i t z , Pertz u. A.
Ueber die Quellen dieser Periode vergl. Bähr, Gesell, der röm. Lit. Supplem.
Bd. I. u. III. — L. Häusser, über die deut. Geschichtschreiber vom Anfang des
Frankenreiches bis auf die Hohenstaufen. Heidelberg, 1839. —
§• 22.
Politische Geschichte vom Tode Chiodornig’s bis zum Abgänge der
Merowinger (511—752) 1).
Der Tod Chlodowig’s war ein entscheidendes Ereigniss für das
einstweilige Nebeneinanderbestehen der neuen germanischen Reiche in
Spanien, Gallien und Italien. Theodo rieh, seines gefährlichsten
Gegners entlediget, konnte seine ganze Thätigkeit der Ausbildung der
inneren Staatsverhältnisse widmen. Unter seiner 33jährigen Regierung
begann Italien sich von seinen tiefen Wunden zu erholen 2) : aber mit
ihm erlosch zugleich der Geist seiner Institutionen. Die Intriguen des
griechischen Kaiserhofes untergruben die Kraft der gothischen Regie-
rung , brachten Zwiespalt unter diese und das Volk 3), die Verschlagen-
heit gewann den Sieg im Kampfe mit der Kraft und die Heldenbilder
eines Vitiges,4), Totilas und Tejas5), strahlen nur in dem
1) Pütter, vollständ. Handb. der deu^gReichshist. S. 93 flg. — Mascov,
Bd. II. S. 48—342. — Schmid, Bd. II. S. 26 flg. — Luden, Bd. III. S. 106 bis
Bd. IV. S. 186. — Pfister, Bd. I. S. 259—408. — Wirth, I. p. 377 flg. —
2) Ennodii panegyricus Theodorico regi dictus, mit Anmerkungen wieder ab-
gedruckt bei Manso, Gesell, des ostgoth. Reichs S. 437 flg. — Hurter, Gesch.
Theodorich’s Bd. II. S. 66 flg. — Sartorius, Versuch über d. Reg. d. Ost-
gothen S. 237. — Manso a. a. 0. S. 73 flg. — S. oben §. 16 Note 20. —
3) Das Unglück des ostgothischen Reiches war die Unmündigkeit des Thron-
folgers, Theodorich’s Enkels, Athalarich. Ueber die vormundschaftliche
Regierung seiner Mutter Amalasuntha, seinen frühzeitigen Tod u. die Ermordung
der Amalasuntha durch ihren Neffen Theodat vcrgl. Manso a. a. 0. S. 173 flg. —
Mascov, Gesch. der Deutschen Bd. II. Anh. XVIII. —
4) Vitiges wurde als ein anerkannt tapferer Feldherr bei der Annäherung
Belisar’s von den Ostgothen zum Könige gewählt, nachdem sie den durchaus
unfähigen und nur zu Hofintriguen geschickten Theodat ermordet hatten. Ueber
Vitiges Thaten und Schicksale, Manso S. 201—224. —
5) Totilas war mit dem Königsgeschlechte der Westgothen (s, §. 16 Note 12
 
Annotationen