34
Volkes gelebt und gewirkt hat; es lüstet auf unserem Lande
noch weiter die Schmach einer Empörung gegen das ganze
Deutschland, eines Versuches, die Gesammtverfassung der
Nation umznstürzen: es lastet endlich auf unserem Lande
noch die Schmach eines Landesfriedensbruches in
einem Umfange, wie es in Deutschland noch nie erhört wor-
den war. Es muß daher die ernstlichste Sorge der Landes-
vertreter seyn, dahin zu wirken, daß das Land von dieser
Schmach sobald als möglich befreit, die Ehre des badischen
Namens vor ganz Deutschland wieder hergeßellt, und das
Großherzogthum wieder eingeführt und anerkannt werde
in der Reihe der deutschen Staaten, als ein würdiges Mit-
glied des deutschen Bundes.
Ich glaube an eine moralische Verantwortlichkeit der Völ-
ker und der Staaten, wie ich an eine Ehre derselben glaube,
und Badens Ehre ist schwer verletzt worden. Das Einzige,
was Vaden rettete, war die Kraft, die Lu der monarchi-
schen Verfassung liegt, die Kraft, au welcher diese jede an-
dere Staatsform übertrifft, eine Kraft, die sich gerade durch
die Geschichte des badischen Aufstandes neuerdings vor
Deutschland und Europa bewährt hat: nämlich eine Kraft,
die selbst daun noch heilbringend und rettend zu wirken ver-
mag, wenn im Lande selbst kein Haltpunkt mehr vorhanden
ist, an welchem die ruhige, gesetz- und ordnungsliebende Be-
völkerung sich stützen und erholen könnte. Es ist der per-
sönlichen Verwendung Sr. königl. Hoheit des Großherzogs
gelungen, die Kraft zur Herstellung der Ordnung durch die
Beiziehung der Hilfe eines hochgesinnten Bundesgenossen zu
erlangen und mit der Unterstützung einer befreundeten deutschen
Macht sein Land von der aufgedrungenen Revolution zu be-
freien. Es freut mich, von Seite des Hrn. Präsidenten des Mi-
nisteriums des Innern die Bestätigung Dessen vernommen
zu haben, woran ich nie zweifelte, was aber zur Beruhigung
vieler Gemüther im Laude und zur Aufklärung außerhalb
desselben dienen wird, — nämlich die würdige, die Regie-
rungen von Preußen und Baden gleichmäßig ehrende Er-
klärung, daß die Hilfe, welche Preußen so bereitwillig und
großartig unserem bedrängten Lande geleistet hat, nichtals
Bedingung den Beitritt Badens zum preußischen Bünd-
nisse in sich schloß. Wir dürfen uns dieser Erklärung um
so mehr freuen, als hiernach Jedermann klar werden muß,
wie Se. k. Hoh. der Großherzog damals nut ganz richtigem
Blicke erkannt hat, daß die Lage Deutschlands und des
Großherzogthums nicht nur Maßregeln erforderte, Vie ge-
Volkes gelebt und gewirkt hat; es lüstet auf unserem Lande
noch weiter die Schmach einer Empörung gegen das ganze
Deutschland, eines Versuches, die Gesammtverfassung der
Nation umznstürzen: es lastet endlich auf unserem Lande
noch die Schmach eines Landesfriedensbruches in
einem Umfange, wie es in Deutschland noch nie erhört wor-
den war. Es muß daher die ernstlichste Sorge der Landes-
vertreter seyn, dahin zu wirken, daß das Land von dieser
Schmach sobald als möglich befreit, die Ehre des badischen
Namens vor ganz Deutschland wieder hergeßellt, und das
Großherzogthum wieder eingeführt und anerkannt werde
in der Reihe der deutschen Staaten, als ein würdiges Mit-
glied des deutschen Bundes.
Ich glaube an eine moralische Verantwortlichkeit der Völ-
ker und der Staaten, wie ich an eine Ehre derselben glaube,
und Badens Ehre ist schwer verletzt worden. Das Einzige,
was Vaden rettete, war die Kraft, die Lu der monarchi-
schen Verfassung liegt, die Kraft, au welcher diese jede an-
dere Staatsform übertrifft, eine Kraft, die sich gerade durch
die Geschichte des badischen Aufstandes neuerdings vor
Deutschland und Europa bewährt hat: nämlich eine Kraft,
die selbst daun noch heilbringend und rettend zu wirken ver-
mag, wenn im Lande selbst kein Haltpunkt mehr vorhanden
ist, an welchem die ruhige, gesetz- und ordnungsliebende Be-
völkerung sich stützen und erholen könnte. Es ist der per-
sönlichen Verwendung Sr. königl. Hoheit des Großherzogs
gelungen, die Kraft zur Herstellung der Ordnung durch die
Beiziehung der Hilfe eines hochgesinnten Bundesgenossen zu
erlangen und mit der Unterstützung einer befreundeten deutschen
Macht sein Land von der aufgedrungenen Revolution zu be-
freien. Es freut mich, von Seite des Hrn. Präsidenten des Mi-
nisteriums des Innern die Bestätigung Dessen vernommen
zu haben, woran ich nie zweifelte, was aber zur Beruhigung
vieler Gemüther im Laude und zur Aufklärung außerhalb
desselben dienen wird, — nämlich die würdige, die Regie-
rungen von Preußen und Baden gleichmäßig ehrende Er-
klärung, daß die Hilfe, welche Preußen so bereitwillig und
großartig unserem bedrängten Lande geleistet hat, nichtals
Bedingung den Beitritt Badens zum preußischen Bünd-
nisse in sich schloß. Wir dürfen uns dieser Erklärung um
so mehr freuen, als hiernach Jedermann klar werden muß,
wie Se. k. Hoh. der Großherzog damals nut ganz richtigem
Blicke erkannt hat, daß die Lage Deutschlands und des
Großherzogthums nicht nur Maßregeln erforderte, Vie ge-