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Verein zur Erforschung der Rheinischen Geschichte und Altertümer <Mainz> [Editor]
Zeitschrift des Vereins zur Erforschung der Rheinischen Geschichte und Altertümer — 4.1893-1905

DOI issue:
Heft 2
DOI article:
Wallau, Heinrich: Anweisung zum Facsimilieren von Stein-Inschriften
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.27371#0365
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Anweisung
zum Facsimilieren von Stein-Inschriften.
Von Heinrich Wailau.

Bei Gelegenheit der Herausgabe des durch Prof. Dr. K.
Kör her besorgten dritten Nachtrags zum Becker'sehen Katalog
arbeitete ich für die Facsimilierung der Stein-Inschriften ein
besonderes Verfahren aus, das bei leichter Ausführbarkeit, auf
fast rein mechanischem Wege eine sehr zuverlässige Wiedergabe
der Inschriften, wie auch Ornamente, Bruchstellen u. s. w. er-
möglicht. Die hiernach gewonnenen, mit dem Typensatz ohne
weiteres druckbaren Cliches treten an Stelle des üblichen, durch
Lettern, Linien u. a. hergestellten Inschriftsatzes. Unter der An-
nahme, dass mit dieser Art der Reproduction den Zwecken der
Epigraphik und insbesondere der Paläographie eine Förderung
erwiesen wird, teile ich nachstehende Anweisung mit.
Das Verfahren gliedert sich in folgende Arbeiten: Abnahme
eines Papierabdrucks (auch Abklatsch genannt), Ausmalung der
Inschrift, photographische Aufnahme und Zinkätzung.
1. Papierabdruck. Im allgemeinen sei für die Herstellung
eines Papierabdrucks auf den trefflichen Aufsatz Prof. E. Hübners
,,Mechanische Copieen von Inschriften*', Bonner Jahrb. Heft 49,
1870, verwiesen. Im einzelnen empfehle ich folgendes Verfahren.
Um einen recht deutlichen Abdruck zu erhalten, nehme man
nur 1 Bogen bestes handgearbeitetes ungeleimtes weisses Papier
(unter Bezeichnung „weiss Filtrierpapier" im Handel; die Grösse
50><55 cm kostet etwa Mk. 30.— die 1000 Bogen), feuchte den-
selben auf ebener Unterlage vermittelst eines grösseren Schwammes
auf einer Seite rnässig mit Wasser an, dem reichlich Gummi-
arabicum- und Alaunlösung zugesetzt wurde. (Gummilösung in
Syrupconsistenz, Alaun in gesättigter Lösung je 20—25 % der
ursprünglichen Wassermenge beifügen. Der Zusatz erhöht die
Festigkeit des Papiers nach dem Trocknen ganz wesentlich, ausser-
dem bewirkt er eine teilweise „Leimung", die in Verbindung mit
dem später zu erwähnenden Gummizusatz zur Tinte das Aus-
 
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