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Verein zur Erforschung der Rheinischen Geschichte und Altertümer <Mainz> [Hrsg.]
Zeitschrift des Vereins zur Erforschung der Rheinischen Geschichte und Altertümer — 4.1893-1905

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Heft 3
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Schrohe, Heinrich: Reichsgeschichtliches auf Mainzer Denkmälern
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https://doi.org/10.11588/diglit.27371#0669
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Reichsgeschichtliches
auf Mainzer Denkmälern.

Von Dr. H. Schrohe.

1. Die Grabsteine der
Erzbischöfe Siegfried HL (*{* 1249) und Peter (*}* 1320).
Unter den vielen Denkmälern der Erzbischöfe, welche die
schweren Pfeiler des Mainzer Doms in so bezeichnender Weise
beleben, erregen manche durch ihre künstlerische Vollendung,
andere durch die angestrebte Porträtähnlichkeit die Aufmerksamkeit
der Besucher. Zwei Grabsteine aber sind besonders bekannt
wegen der historischen Geschehnisse, die sie festhalten. Es sind
dies die Denkmäler der Erzbischöfe Siegfried von Eppenstein und
Peter von Aspelt. Jener Erzbischof ist dargestellt, wie er
Heinrich Raspe und Wilhelm von Holland krönt, dieser breitet
seine Arme, indem er die gleiche Funktion ausübt, sogar über
drei Fürsten aus, über Heinrich VII. von Lützelburg, Johann
von Böhmen und Ludwig den Bayern. Über den künstlerischen
Wert dieser beiden Grabsteine ist man sich einig. Es ist kein
Zweifel, dass das Denkmal Siegfrieds künstlerisch vollendeter ist
und das Vorbild für die weniger glückliche Durchführung auf
dem Grabsteine Peters abgegeben hat. Lübke sagt über
die beiden Denkmäler: „Es zeigenü noch den Idealstyl
der früheren Zeit des Jahrhunderts die Grabdenkmäler
des Landgrafen Eonrad (*{* 1243) in der Elisabethen-
kirche in Marburg und der merkwürdige Grabstein des
Erzbischofs Siegfried (-{- 1249) in dem Dome zu Mainz.
Neben ihm (Siegfried) sind die beiden Gegenkönige Heinrich
Raspe und Wilhelm von Holland, denen er die Eronen aufsetzt,
in kleinerer Gestalt angebracht, eine originelle Charakteristik
der geistlichen Macht, die freilich zu gezwungenen, eckigen Be-
wegungen geführt hat." — „Eines der bedeutendsten unter den
b Geschichte der deutschen Plastik I. 376.
b Eine eingehende Beschreibung sowie eine Abbildung des Denkmals
findet sich bei Müller, F. H., Beiträge zur deutschen Eunst- und Geschichts-
kunde durch Kunstdenkmale 1. Jahrg., Darmstadt 1832, S. 21 f.
 
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