Erwerbsbücher der Museumsstiftung Post und Telekommunikation: Verkehrsmuseum Nürnberg
Berichtszeitraum 1902-1936
Das heutige Museum für Kommunikation Nürnberg geht zurück auf das 1899 eröffnete Königlich Bayerische Verkehrsmuseum, dessen Eisenbahnausstellung 1902 um eine Abteilung zur bayerischen Post und Telegrafie erweitert wurde. 1920 verlor die bayerische Post ihre Selbständigkeit und die Postabteilung des Verkehrsmuseum wurde fortan von der Deutschen Reichspost getragen.
Die Erwerbsbücher und Inventarverzeichnisse des Verkehrsmuseum sind verworren und doppeln sich oftmals. Für die Zeit von 1902 bis 1924 liegen Lieferscheine vor, deren Vollständigkeit schwer geprüft werden kann. Spätere Inventuren beziehen sich oft auf den gedruckten „Führer durch die Sammlungen des kgl. bayerischen Verkehrsmuseums“ aus dem Jahre 1907. Eine umfassende Inventur fand 1924 offenbar im Zuge des Übergangs auf das Reich und der Eröffnung des Museumsgebäudes in der Lessingstraße statt. Die späteren so genannten „Bestandsnachweisungen“ erfassen die Objekte wertmäßig im Sinne einer Bilanz. Häufig wurden vorgedruckte Kladden aus dem Postbetrieb verwendet, deren Spaltenüberschriften nicht immer passend sind. Eine Reihe von Verzeichnissen liegt doppelt vor, etwa als Entwurf oder Endfassung. In diesen Fällen findet sich unter diesen Digitalisaten nur die vollständigste erhaltene Version.
Nach 1936 liegen keine Inventarbücher mehr vor, wohl weil die als Kompensation für den Verlust einer eigenständigen Postverwaltung in München eingerichtete Abteilung IV des Reichspostministeriums 1934 aufgelöst wurde. Die Postabteilung des Nürnberger Verkehrsmuseums wurde zu einer halbautonomen Abteilung des Reichspostmuseums in Berlin, die freilich von der Oberpostdirektion Nürnberg verwaltet wurde.
Die philatelistischen Bestände umfassten eine umfangreiche Sammlung von bayerischen Postwerteichen, Briefmarkenentwürfen und Druckstöcken, Stempeln und Stempelabschlägen sowie eine Sammlung von Briefen und Umschlägen aus der Zeit der Vor-Philatelie vor Einführung der Briefmarke. Hinzu kam eine ebenfalls umfangreiche philatelistische Sammlung des Deutschen Reichs, anderer deutscher Staaten und nicht-deutsche Marken. Diese wurden in Bestandsverzeichnissen getrennt von den übrigen Museumsobjekten erfasst.
