Editionen
Über diese Seite gelangen Sie zu den Editionen der Iwein-Handschriften, mit Anmerkungen und Variantenapparat. Bei den Einträgen, die keinen aktiven Link haben, ist die editorische Bearbeitung noch nicht beendet. Die meisten noch fehlenden Editionen wollen wir im zweiten Halbjahr 2025 veröffentlichen; bis dahin ist auch mit geringfügigen Korrekturen in den bereits veröffentlichten Editionen zu rechnen. Nicht alle Handschriften sollen editorisch bearbeitet werden; die Textzeugen, zu denen keine Editionen geplant sind, stehen am Ende.
Als Einstieg empfehlen wir den Text der Handschrift B. Das ist der, den alle neueren Printeditionen wiedergeben.
Zur leichteren Navigation sind die Texte in 'Kapitel' eingeteilt. Auch wenn wir dabei selbstverständlich versucht haben, die Erzähleinheiten des Textes zu respektieren, postulieren wir damit keine literarische Strukturierung.
Edierte vollständige Fassungen
A – Text der Heidelberger Handschrift Cod. Pal. germ. 397, geschrieben wohl im zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts. Mitteldeutsch-mittelniederdeutsch. Karl Lachmann folgte in seiner Edition inhaltlich diesem Text, obwohl er ihn sprachlich an das Hochdeutsche anpasste.
B – Text der Gießener Handschrift A 97, geschrieben wohl im zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts. Ostobederdeutsch. Enthält einige nur in dieser Handschrift erhaltenen Zusätze. Dieser Handschrift folgen alle Editionen des 21. Jahrhunderts. Die Nachträge, die 1531 aus einer anderen Handschrift als Ersatz für vorher verlorene Blätter abgeschrieben und an richtiger Stelle eingebunden wurden (bekannt als Fragment e), edieren wir mit.
D – Text der Florentiner Handschrift B.R. 226, aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts. Böhmisch mit bairischen Einschlägen. Ein sehr klarer Alternativtext mit einigen interessanten Varianten.
d – Text des Ambraser Heldenbuchs (Wien, ÖNB, ser. Nova 2663), geschrieben zwischen 1507 und 1516 von Hans Ried, einem freigestellten Schreiber der Kanzlei Kaiser Maximilians II. Südbairisch. Der Text läuft meist mit den ältesten Handschriften parallel, enthält aber einige markante Varianten.
a – Text der Dresdner Handschrift M 175, aus dem Ende des 14. Jahrhunderts. Ostmitteldeutsch. Eine sprachlich bearbeitende Fassung, die aber über weite Strecken den Handschriften E und p sehr nahe steht.
c – Text der Heidelberger Handschrift Cod. Pal. germ. 316, geschrieben 1477 (fol. 114r). Nordbairisch. Einer der am besten gepflegten Textzeugen aus dem 15. Jahrhundert.
f – Text der Dresdner Handschrift M 65, beendet im Februar 1415 (fol. 85va). Mittelbairisch. Dies ist wohl die Handschrift mit dem am weitesten bearbeitenden Text und den meisten alleinstehenden Varianten.
l – Text der Londoner Handschrift Add. 19554, geschreiben um 1468 (fol. 56v). Südbairisch. Ein sehr sauberer Text, der streckenweise meist mit der Handschrift J übereinstimmt.
Fragmente
C – München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 191. Mitte 13. Jh. 1 Blatt.
F – Linz, Oberösterreichische Landesbibliothek, Hs.-599. 2. Viertel 13. Jh. 1 Doppelblatt.
G – Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Hs. 34017. Um 1300. 1 Blatt.
H – Prag, Nationalbibliothek der Tschechischen Republik, Cod. XXIV.C.4 und Cod. XXIV.C.16. 14. Jh. Reste von 6 Blättern.
K – ehemals Sigmaringen, Fürstlich Hohenzollernsche Hofbibliothek, Cod. 452. 14. Jh. Edition nach dem Abdruck durch den Erstbesitzer des Fragments, Anton Birlinger.
M – Kassel, Universitätsbibliothek, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel, 2° Ms. philol. 28[3]. 14. Jh. Reste von 6 Blättern.
N – ehemals München, Archiv des Erzbistums München und Freising, ohne Signatur. 13./14. Jh. Verschollen, Edition nach der Abschrift durch Emil Henrici in seinen Kollationen.
O – Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. Ser. nova 316. Ende 13. Jh. 1 Doppelblatt.
P – Köln, Historisches Archiv der Stadt Köln, Best. 7020 (W) 6. 2. Viertel / Mitte 13. Jh. Füllseleintrag auf einer Seite.
Q – Paderborn, Archiv der Deutschen Franziskanerprovinz, 6050, V / 7 k, Nr. 3 . 1. Hälfte 14. Jh. 1 Blatt.
R – Privatbesitz Dr. Jörn Günther Rare Books AG, Schweiz, ohne Signatur. Anfang 14. Jh. 1 Doppelblatt.
S – Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. Ser. nova 2693. 1. Hälfte 14. Jh. 1 Doppelblatt.
T – Budapest, Magyar Tudományos Akadémia Könyvtár (Bibliothek der Ungarischen Akademie der Wissenschaften), Fragm. K. 549. 1. Hälfte 13. Jh. Reste eines Blattes.
U – St. Paul im Lavanttal, Stiftsbibliothek, Cod. 7/8. Mitte 13. Jh. Reste von 4 Blättern.
V – Kremsmünster, Stiftsbibliothek, Fragm. VI/275. 1. Viertel 13. Jh. 1 Blatt.
W – Enghien (Edingen/Belgien), Arenberg Foundation, ohne Signatur. Ende 13. / Anfang 14. Jh. 1 Doppelblatt.
X1 – Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Hdschr. 402. Ende 13. / Anfang 14. Jh. Reste eines Blattes.
X2 – Klagenfurt, Universitätsbibliothek und Stiftsbibliothek Schlägl, Perg.-Hs. 63 (Klagenfurt); ohne Signatur (Schlägl). Anfang 14. Jh. Reste von 2 Blättern.
Y – St. Florian, Stiftsbibliothek, Fragment 51. 1. Hälfte (2. Viertel?) des 13. Jh.s. Mitteldeutsch oder Bairisch. Streifen eines Doppelblatts.
Editorisch nicht bearbeitete Handschriften
E – Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Ms. germ. fol. 1062. Die sogenannte Riedegger Handschrift, entstanden um 1300. Bairisch-österreichisch. Ihr fehlt die erste Lage und damit die Verse 1–1330 des Iwein.
J – Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 2779. Aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Ostoberdeutsch. Großformatiger, dreispaltiger Codex.
b – Universitätsbibliothek Heidelberg, Cod. Pal. germ. 391. Um 1450. Südrheinfränkisch mit wenigen westmitteldeutschen und alemannischen Formen.
p – Paris, Bibliothèque nationale de France, Allemand 115. Aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Mittelfränkisch. Mit zahlreichen Auslassungen und Seitenverlusten.
r – Rostock, Universitätsbibliothek, Mss. philol. 81. Um 1477. Schwäbisch mit rheinfränkischen Einsprengseln.
u – Lindau, Ehemals Reichsstädtische Bibliothek (ERB), Cod. P II 61. Beendet 30.11.1521 (fol. 203r). Alemannisch. Dies ist eine Abschrift von Handschrift B, doch mit einigen Abweichungen.
z – Nelahozeves, Lobkowicz Collections, Cod. VI Fc 26. Ca. 1464–1467. Schwäbisch. Mit zahlreichen Auslassungen und Seitenverlusten.