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Benz, Richard [Hrsg.]
Die sieben weisen Meister: herausgegeben nach der Heidelberger Handschrift cod. pal. germ. 149, mit Berücksichtigung der Drucke des 15. Jahrhunderts und des cod. pal. germ. 106 (Die deutschen Volksbücher) — Jena, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.2043#0054
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trübt zu werden und zu seufzen. Die Kalserin
fragtemitFleiß, was ihmgebreche. Dasprach
er: „Estst mir ein großes Leiden, daß ich außer
metnemPalast nicht seheund blind bin, undmir
niemandhelfenmag." Dasprach die Kaiserin:
„Herr, folgetmeinemRat, essoll euch gmsein
ohne Zweifel: ihr habt sieben weise Metster an
eurem Hof, die euch und euerReich regieren;
nunprüfet, ob sieschuldigflnd, daß ihr blindfeid.
Sendet nach ihnen und legt ihnen eureKrank-
heit vor und gebietet ihnen bei ihrem Leben, daß
sie euch gesund machen." Dieser Rat gefiel dem
Katser, und er sandtezustundnachdenMeistern.
Da sie kamen, sprach er: „Jhr Meister wisset,
daß ich bltnd bin, nun sehet zu, daß ich sehend
werde, oderihrmüßtallesterben." Dasprachen
sie: „GnädigerHerr, ihrfordert etn großDing,
das uns schwer tst. Dennoch, dieweil ihr es alfo
wollet haben, so gebet uns zehn TageFrist, auf
den zehntenTag wollen wir euch eineAntwort
geben." DerKaiserwareszufrieden. Da^ingen
sie unter einander zu Rat, wie sie thun mochren,
daß sie den Kaiser sehend machten. Sie waren
abersehrbetrübtuntereinander,undeinersprach
zumandern:„Sehenwirzu,daßderKaiserwie-

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