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Benz, Richard [Hrsg.]
Die sieben weisen Meister: herausgegeben nach der Heidelberger Handschrift cod. pal. germ. 149, mit Berücksichtigung der Drucke des 15. Jahrhunderts und des cod. pal. germ. 106 (Die deutschen Volksbücher) — Jena, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.2043#0071
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thu ich nicht, ich will mich bereiten und will hin-
weg." Da sprach er: „Fraue, das soll nicht sein,
man möchte wahnen, die Schuld waremein."
Siesprach: „DieSchuld isteuer, ihrhabtmir
ostgelobt, daß euer Sohn sterben müßte, noch
lebeter: euernWorten glaube ichnichtmehr."
DerKaiser sprach: „Esistziemlich, daß einKai-
ser nichts thue ohne Rat, und sonderlich mit sei-
nem einigen Sohn. Aber kannst du mir etwas
nützlichessagen,daslaßmich hören." Dasprach
ste: „Jch will euch sagen cin nützliches Beispiel,
daß ihr hinfort nicht mehr seid so gier, eureMei-
ster zu hören." Und hub an zu sagen:

C Von dem Kaiser Octavianus

O>ctavianushattedasReich,derwargiernach
^ Geld und Gut, und hatte das Gold allzu
lieb bei seinen Zeiten. Nun rhaten die Römer
großeGewaltinmanchenKönigreichen,alsodaß
viel Könige zornig aufsie waren. Da kam der
behendeVirgilius in die Stadt zuRom, den ba-
ten die Römer, daß er mit seiner Kunst etwas
machte, damitsteihrerFeindesicherwären. Da
machte er ihneneinenTurmmitgroßerList,und

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