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Benz, Richard [Hrsg.]
Die sieben weisen Meister: herausgegeben nach der Heidelberger Handschrift cod. pal. germ. 149, mit Berücksichtigung der Drucke des 15. Jahrhunderts und des cod. pal. germ. 106 (Die deutschen Volksbücher) — Jena, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.2043#0112
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blutm und vor Leid darum starb." Der Kaiser
sprach: „Das Exempel will ich gcrne hören."
Da sprach der Meister: „Laßt euren Sohn her-
wieder führen, ich will euch sagen von großer
Umreue der Frauen, deß euch verwundern
soll." Sprach der Kaiser: „Jch will ihn lassen
wiederkommen, kann ich ihnmorgenhörenspre-
chen, wie ihr gelobt habr." Also ward der Sohn
wieder hergeführt und der Meister hub an:

L Von großer Untreue ; k,;

/Ks war einRitter, der hatte eineschöneFraue,
^ die er wunderüch lieb hatte, so lieb, daß er
nichtvon ihr mochce sein zu keiner Smnd. Einst
wollten sie miteinander spielen, da stieß sie sich
vonungefähr an dasMesser desRitters mir der
Hand, und ward ein wenig bluten an einem
Zinger. Da der Ritter das sah, ward er also er-
schreckr, daß er ohnmachtig ward und zur Erde
sank. Die Frau nahmWasser und sprengte es
ihm aufs Gesichr, daß er zu sich kam. Da sprach
er:„HolemirbaldedenPriestermitdenSakra-
memen, denn ich muß sterben, weil ich mein
Weib bluten gesehen hab an ihrem Finger."

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