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Die angenehmen Zeitvertreibe, in den Erzählungen des Herrn von Adelsberg — Frankfurt am Main, 1767 [VD18 14316323]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27687#0060
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Ein jeder Umstand des Lebens erwecket ei-
nem Manne Lust oder Misvergnügen, nachdem
er selbst in seinem Gemüche beschaffen ist. Wenn
seine Zuneigung wohl angebracht, und von der
Erwägung der Ehre, derPsschr und der Freund-
schaft unterstützet wird: so kann auch im gemei-
nen Leben nichts vorkommen, es sw glücklich
oder unglücklich, darinnen ein solcher Mann
nicht etwas angenehnies finden sollte, daß man
im ledigen Stande nicht gewahr wird.
Derjenige, der seine Frau und Kinder auf-
richtig liebet, und sich bemühet, diese Liebe täg-
lich zu vermehren, dem machen auch die gleich-
gültigsten Dinge ein Vergnügen; da hingegen
Derjenige Ehemann, welcher den Moden und
falschen Artigkeiten noch nicht abgesagec hat, sich
über alles ereifert, was rund uin ihn ist. In
Heyden Fallen indessen kann ein Mensch keine
rhorichtere Person spielen, als wenn er andern
Leuten mit der Erzählung solcher Lust und solches
Verdrusses beschwerlich fällt Ich, der ich al-
lerley Gattungen von Leuten besuche, kann mich
kaum tsts Lächelns enthalten, w mn eine treuher-
zige Mutter ihrem Manne erzählet, was für aus-
serordentliche Sachen das Kind geredet hat, seit
Dem er nicht zu Hause gewesen. Ich muste ge-
stern noch mit einem solchen gütigen Hausvarer
nach seinem Haust gehen; und da erzählte ihm
seine Frau, daß der kleine Sohn, da er im Ta-
schimmer die Uhr zwölfe schlagen hören, von
 
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