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Die angenehmen Zeitvertreibe, in den Erzählungen des Herrn von Adelsberg — Frankfurt am Main, 1767 [VD18 14316323]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27687#0105
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auf so viel kleine Papiere schreiben, sich dieselben
unter das Kopfküssen legen, des Morgens, so
bald sie erwachte, rücklings über den Kopf greif-
fen, und fünfe davon, die ihr am ersten vorkä»
men, hervorziehn, welches die Anfangsbuchsta-
ben von dem Namen ihres zuküestigen Liebsten
seyn würden. Ungeachtet sie nun sehr oft die
Buchstaben L NLPZ; gegriffen, so hat es
sich doch unter so vielen malen getroffen, daß ein-
mal ein E darunter gewesen. So bald sich nun
Herr Einfaltrr, als einFreyer bey ihr meldete,
sähe sie gleich nach den gegriffenen Buchstaben,
und da fand sie von ihr angemerkek: daß sich das
E darunter fand, deßwegen trug sie weiter kein
Bedenken, demselben Junggesellen das Jawort
zu geben.
Ich müßte noch vieles bemerken , wenn ich
nun erzählen wollte, was bey ihrer Verlobung
und Hochzeit für sehr viele Regeln beobachtet
worden. Doch dieses mag vorbey seyn. Ich
will nur kürzlich erzählen, was noch itzo in ihrem
Hause für Gewohnheiten im Schwange gchem
Wenn dieses Paar des Morgens aufstehl: so
erzählen sie einander die schlimmen Träume, die
sie gehabt, und legen solche nach ihrem Kopfe,
oder nach ihrem Traumbuchs aus; oder Deuten
solche nach ihren gewöhnlichen Regeln. Wenn
des Abends der Hund Petit heulet, oder eins
Eule, oder eine Käutzgen schreyet; so schicken sie
gleich nach dem Medico,und nehmen ein Praserva-
G 4 riv
 
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