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Die angenehmen Zeitvertreibe, in den Erzählungen des Herrn von Adelsberg — Frankfurt am Main, 1767 [VD18 14316323]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27687#0126
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geschieht; denn die Heucheley ist cm Laster, wel-
ches sonst niemand, als derjenige entdecken soll
und kann, der das Innerste der Herzen kennet;
die Proben müssen denn so stark seyn, daß sie
einen tüchtigen Beweis abgäben. Vielmehr
verdienen dergleichen Menschen, die oftmals für-
rrefiiche Verdienste an sich haben, welche durch
diese angewöhnte Traurigkeit niedergeschlagen
werden, viel eher unser wahres Mitleiden, als
unsere unzcitigen Vorwürfe. Dem ungeachtet
dünker mich, solche Leute würden wohl thun,
wenn sie betrachteten, ob nicht ein solches nie-
dergeschlagenes Bezeigen die Gottesfurcht von
der Andacht abschrecke: da es die Menschen als
einen menschenhäßigen Stand abbildet, der alle
Lust und Freude gleichsam ersticket, die ganze
Natur verfinstert, und selbst die Menschen am
Genüsse ihres Daseyns verhindert.
Ich habe schon in dem so fürtrcflichen, sitt-
lichen Buche, der Engliche Greis rc. rc. gezei-
get, wie sehr die Religion zur Freudigkeit geneigt
sey, und wie eine solche Gemülhsverfassung nicht
nur die angenehmste, sondern auch die lobcnswür-
digste Ei enschast tugendhafter Personen sey.
Kurz, diejenigen, welche die Religion mit solchen
widrigen Farben abschildern, gleichen den ersten
Kundschaftern, die dort Moses aussandte, das
Land der Verheissung zu untersuchen, und die
durch ihre Antwort das ganze Volk abschreckten,
hinein zu dringen- Diejenigen ab.r, die uns die
Freude,
 
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