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Die angenehmen Zeitvertreibe, in den Erzählungen des Herrn von Adelsberg — Frankfurt am Main, 1767 [VD18 14316323]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27687#0127
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M.W 125

Freude, die Munterkeit, die Lustigkeit^ zeigen,
die natürlicher Weise aus diesem glückseligem
Srandeflieffen, sind den andern Kundschafteen
ähnlich, welche die schweren Weintrauben und
köstlichen Früchte mit sich brachten, die ihre Mit-
brüder anreitzen konnten^.dgs Vorland dersel-
ben zu silchen.
Ein vortrefflicher heidnischer Schriftsteller
hat eine Abhandlung gemacher, darinnen er zei-
get, daß ein Atheist, oder Gottesleugner, der
gar keinen Gott glaubet, dem höchsten We-
sen! minder Schande anrhut, als derjenige, Ver-
einen Gott bekennet, ihn aber zu gleicher Zeit
für grausam, für harr, und für schrecklich halt.
Denn was mich betrift, saget dieser Heyde, so
wollte ich lieber, daß man von mir sagte, es
wäre gar kein Plurarch in der Welt; als daß
man spräche, dieser Plurarch wäre mürrisch.
Endlich, wenn wir unfern Vernunstlehrern
glauben, so wird der Mensch von allen andern
Thieren durch das Lachen unterschieden. Er
besitzt ein Herz, welches der Freude fähig, und
von Natur dazu geneigt ist. „ Die Tugend muß
»die Gemürhsbewegungen nichtausrorren, son-
„ dern nur ordnen. „ Sie kann die Leidenschaf-
ten zwar mildern und im Zaume halten; aber
die Tugend ist uns Menschen nicht dazu gegeben
worden, daß sie Die Freude aus dem menschli-
chen Herzen verbanne. Die christliche Religion
schränkt
 
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