Allgemeine theologische Bibliothek (3.1775)

Nachrichten. - 287
Archiv, ist zugleich Professor am Gynmasio. Als
Prediger ist er zwar keiner der ersten, aber doch ist
seine Schreibart rein; seine Disposition genau;
seine Rede mit Fleiß ausgearbeitet; er leistet soviel
das Genie erlaubt. Die Arbeiten des Gymnasiums
rrnterhalten bey ihm die Liebe zur Gelehrsamkeit.
Die Einladungöschriften, welche er als Professor
geschrieben har, wollen wir nicht anführeu. Ssi-
ne Predigten sind durch die Journale bekannt, ob-
schon nicht viel gelobt worden.

Herr Erhard Friedrich Vogel- Hofdiakonus,
hat selten zu predigen; ist von einem edlen Eifer
beseelt an Gelehrsamkeit zu wachsen; hat feine Ga-
ben; wenn er Gelegenheit bekömmt und fernersge-
brauchk sie auszubildcn, wird es einer der besten
Männer im geistlichen Stande.
Heydelberg. Die theologische Facultät be-
stehet in diesem Jahrhunderte aus katholischen und
reformirtett Lehrern. Die erstem waren immer aus
der Gesellschaft Jesu. Auch nach Aufhebung die-
ser Gesellschaft sind die bisherige Profcssores Hr.
Härtung, Hr. Kleiner und Hr. Jung bey der Fa,
cultät verblieben. Letzterer gab noch im August 177 z;
vor dem völligen Ausbruche des Sturme heraus:
Lpicrilis cle variis boäie lirrerarorum in 4AeoIo-ssa
inorum accullm^, vinchcancia, Z-eformanäa Kulliis
ac iuciicÜL, ^eiäelberAae c^naellionibus InauZUiIli-
dus exponencia. Dem Hrn. Jung hat Man noch
neulich in den göttingischen Anzeigen von gelehrten
Sachen 31774. 0.9. S. 68—71. in Ansehung
einer a 1772. herausgegcbenen, und die Geschichte
der drey Kirchenverfammlungen von Costniz, Basel
und