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Allgemeine theologische Bibliothek — 5.1775

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Abhandlungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.22490#0280
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268

Abhandlungen.
Ach nein! so viel ich die Verfassung der Evan-
gelischen Kirche rind des Lehramts darinn kenne,
kann ich dieß unmöglich besorgen. Die allermeisten
würden wot bey ihrem Lehrrropus bleiben, den sie
mir Mühe und vielleicht kaum aus dem Kompen-
dium und der Postille gelernt haben. Sie werden
dieser Tröster und Führer, die ihnen das Nach-
denken und- andre Fundamente ersparen, immer
froh seyn. Und das ist ohne Zweifel der große
Haufe. Der Rest, der denken und untersuchen
kann, und es wirklich rhut, sollte der gerade allein
so gewissenlos seyn, aus Neuerungssucht und Be-
gierde zu tadeln, sich wider die symbolischen Bücher
gesiissentlich auszumachen? Ich sollte denken, eben
diese werden es vorzüglich einsehen, daß hierum
Fürsichtigkeit nöthig sey. Bey aller setzt fürdau-
renden Verbindlichkeit zu der Lehre des Concor-
dienbuchs denken sie doch, was sie wollen, und
richcen fürwahr auch ihre Lehre darnach, ohne daß
es ihnen bange wird, in Absicht auf ihre Gemein-
den oder Inspektoren in Gefahr zu kommen. Man
muß sich nur die Kirche, ihre Lehrer und ihre übri<
gen Glieder Nicht vorstellen wie sie seyn könnten
oder auch sollten, sondern wie sie wirklich sind.
Es hat auch aus Seiten der Gemeinden wegen der
Ketzereyen nicht so viele Noch, als man meynt.
Ein Pfarrer bringt sie nicht so leicht unter sie,
wenn sie nicht vorher ein herrschender Jrrthum ist,
und er rottet sie auch nicht so geschwind aus, wenn
sie
 
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