Allgemeine theologische Bibliothek (8.1777)

66 8tar!iii recen^ et illulkrat. Earminum ,
schreibunq des hebräischen Texrs, jeht noch glau-
ben; und es ist in der Thal seltsam, daß auch
selbst in neueren Zellen, da man doch schon mit
Sammlung der Varianten des N. T. sich häufig
beschäftiget hatte, jene Meynung in Ansehung des
A. T. doch noch immer ihre Anhänger gefunden,
ja daß man die Behauptung, daß auch bey dem
A.T. sich viele Fehler eingeschlichen hatten, wohl
gar dem Ansehen und der Integrität jener Schrif-
ten noch in unfern Tagen für nachtheilig hat hal-
ten wollen. Allein, wer weiß nicht, wie lange es
gewähret, ehe man die von den Juden ererbten
ähnlichen Vorurthcile von Heiligkeit der hcbr.
Sprache und dergleichen hat ablegen können, und
wie viele sich noch immer von jüdischen Grillen
leiten, und von chren Prahlereyen hintergehen
lassen! davon ist nun unser Verfasser, wie man
scheu nach seinen bereits geäußerten Einsichten,
und da er selbst hebe. Handschriften unter Hän-
den gehabt, im voraus vermurhcn konnte, völlig
frey; wir fürchten aber, daß er für den entgegen-
gesetzten Fehler sich nicht genugsam gehütet habe,
und nur gar zu oft die Juden vorsäzlicher Ver-
fälschungen beschuldige. Necens. ist sichs bewußt,
daß er von aller zu großen Hochachtung für die
Juden und vog aller Leichtgläubigkeit in Ansehung
ihrer vorgegebenen Treue und Sorgfalt eben so
völlig