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Allgemeine theologische Bibliothek — 8.1777

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https://doi.org/10.11588/diglit.22493#0183
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lieber den Werth der Moral. 179
Eö giebt zum vierten Menschen, die das Stur
bium der Moral so gar für schädlich halten, und
hierzu haben die Gelegenheit gegeben, welche die
Tugend, oder vielmehr, unsre Tugend, wie sie bey
uns Menschen ist, zu sehr erheben, und sie für all-
genügsam zu unsrer Glückseligkeit ausgebeu. In
unfern Tagen geschieht das sonderlich. Man will
die Tugend Zum Nachtheil der Religion und des
Glaubens anpreißen, und meynt es doch in des
Thar weder mit dem einem noch mir dem andern
ernstlich. Ein Mißverstand herrscht indessen auch
bey diesem Streit, der, wenn man es redlich
meynte, leicht gehoben werden könnte. Ohne
Tugend kann niemand glücklich werden! das ist
ausgemacht, und in der moralischen Natur des
Menschen gegründet. Daß aber die Tugend zu
unserm wayren Glück hinreichend sey; ist etwas
ganz anders, zumal, wenn man eine Tugend ohne
Beziehung auf Gott annimmt, und nicht aus
wahre Gottseligkeit dringt. Der Hr. Dr. zeigt
daher sehr wohl, wenn unsre Glückseligkeit vou
unsrer Tugend allein abhienge; so mußte unser
ganzes Schicksal lediglich bey uns stehen, und
äusser den Folgen unsrer freyen Handlungen müßs
re gar nichts seyn, was Glück oder Unglück zu heis-
sen verdiente: welches aber unsrer Empfindung
und Erfahrung zuwider ist. Ferner, wie es eine
M 2 Glück-
 
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