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Allgemeine theologische Bibliothek — 9.1778

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[Recensionen]
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[Recensionen XI-XX]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22494#0136
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126

Hallers Briefe
"unsre Nerven sind zum Empfinden gemacht, und
"wir können nicht anders als leiden, wenn wir
" Schmerzen fühlen. Der Tod ist auch durch ein
"ewiges Gesetz ein Schreckenbild, vor dem wir
" uns entsetzen. Der Heiland, der in allem, aus-
"ser der Sünde, den menschlichen Schwachheiten
"sich unterziehen sollte, mußte also auch Schmer-
"zen als Uebel fühlen. Die Griechen, die so
"kühnen Krieger, und so beständig in den Schmer-
" zen waren, als immer wir; deren Wundärzte
"Handgriffe eingeführt hatten, die weder die Ro-
emer noch wir haben ausstehen wollen, lassen
Dennoch ihre Helden klagen und weinen."
— Die vortrefliche Berqrede Iesu, das höchste
Muster einer wohlthätigen und weisen Sittenlehre,
die alle Erfindungen der Weltweisen unendlich weit
überrrift, verschont auch Voltaire nicht.
Ueber die Opfer, und ägyptischen Zauberer,
ingleichen über das versöhnende Leiden und Ster-
ben Jesu, würde Jerusalem oder Leß diejenigen,
die mir Voltaire» daher Anlaß zum Religionsspott
nehmen, gründlicher zurechte weisen, als Hr. von
Haller.
— Freylich macht eö Voltaire mit der Re-
ligion, wie ein Kind, das seine Amme schlägt. Ec
rühmt den Deismus aufKosten der Religion, und
schreibt jenem alles Gutes zu, was bey den Men-
schen
 
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