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Allgemeine theologische Bibliothek — 9.1778

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[Recensionen]
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[Recensionen XXI-XXXI]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22494#0205
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über den Charakter Jesu. 19L

werden, ihren Glan; am höchsten Mittage ver-
lierek, wenn sie da ganz verdunkelt wird; wenn
diese Dunkelheit bey drcy Stunden dauret; wenn
ein großer und sehr starker Vorhang in einem
Augenblicke zerreißt, ohne daß ihn eine Menschliche
Hand berührt; wenn Todte anserstehen und sich
ihren Bekannten darstellen: so darf das wohl
nimmer für etwas Gewöhnliches und Natürliches
gehalten werden. Wir wollen in diesen Dingen
keine Geheimnisse suchen; wir wollen nicht gut-
gemeynren frommen Gedanken Raum lassen, dazn
sich kein ausdrücklicher Grund findet, und die
uns leicht auf Abwege verleiten können. Die
Sterblichen wagen gar zu leicht Bücke in die
göttlichen Ralhschiüsse. Sie wollen gerne die
Absichten der Vorsicht errathen und angeben.
Aber es ist immer so viel Thorheit als Verwegen-
heit dabey. Wer har des Herrn Sinn erkannt?
Das Vernünftigste und Wahrscheinlichste, was
sich von der Absicht dieser wunderbaren Vorfälle
sagen laßt, ist, daß die Gottheit gleichsam im
Angesichte der Welt bezeugen wollte, daß der Je-
sus, der so ungerecht und grausam behandelt wor-
den war, eine gerechte Sache gehabt, daß er der
sey, wofür er sich ausgegeben habe, und daß ein-
mal eine Zeit komme, in welcher alle, die in den
Gräbern sind, seine Stimme hören würden. Die
N r Gott-
 
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