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Allgemeine theologische Bibliothek — 9.1778

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[Recensionen]
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[Recensionen XXI-XXXI]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22494#0207
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über den Charakter Jesu. 197

leiten läßt. Endlich kommen auch viele aus
ihren Betäubungen zu sich selbst. Sehr oft las-
sen uns unsere Feinde, oder die, die sich haben
verleiten lassen, es zu seyn, Gerechtigkeit wieder-
fahren. Sie merken, daß sie uns Unrecht ger
lhan haben, und das ist für uns ein weit edlerer
Sieg über sie, als wenn wir ihnen unsere Un-
schuld mit noch so vielem Eifer in den Augenbli-
cken, wo sie keiner ruhigen Ueberlegungen fähig
waren, hätten vorstellen wollen. Es ist immer
besser, die Unschuld für sich oder andere dafür re-
den zu lassen, als selbst dafür zu reden. Das
Volk schlägt an feine Brust und läßt sich des
Beyfalls gereuen, den es zum Tode Jesu gege-
ben hatte. Es siehet nun, daß es von seinen
Obersten hintergangen ist. Jene Erschütterun-
gen der Natur öfncten ihnen die Augen, daß sie
seine Unschuld mit jenem Haupkmanne bey seinem
Kreuhe erkannten. Und so fand sich hier etwas
Aehnlicheö von dem, was bey dem Tode Judas
Makkabäus geschähe. Man beweinte seinen Tod.
Man rief mit den wehmüthigsten Empfindungen
aus: Ach, daß der Held umkommen ist! Daß
er doch umgekommen ist, werden viele hier ge-
dacht haben, der so viel Gutes an unfern Kran-
ken that, dessen Belehrungen unsere Herzen so
nachdrücklich rührten."
N z Ueber-
 
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