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Hermbstaedt, Sigismund F. [Hrsg.]
Allgemeine theologische Bibliothek: Bibliothek der neuesten physisch-chemischen, metallurgischen, technologischen und pharmaceutischen Literatur — Berlin, 12.1779

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Kürzere Anzeigen sonderlich kleinerer Schriften
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https://doi.org/10.11588/diglit.22486#0361
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I


sonderlich kleinerer Schriften. z§l
dert, die nur das Eigenthum der Philosophen ist.
Ihre Tugend bestand in einer gänzlichen Verach-
tung aller irdischen Güter. Sie schadeten der
Tugend dadurch gar sehr, daß sie theils die Stra-
fen der Götter ganz und gar, theils doch alle
Strafen nach dem Tode leugneten, wie durch
Zeugniß des Polybius und des Sittenrichters
Cato des altern bestätigt wird. Die Geschichte
lehrt auch, daß Rom und Griechenland mein
einem großem Verderben gesteckt habe, als ge-
rade damals, da die Philosophen unter ihnen
am häufigsten waren. Die Gründe, wodurch
die angesehensten heidnischen Philosophen die Ru-
he ihres GemüthS zu erhalten suchten, stritten
ganz mit den menschlichen Empfindungen. Nichts
äusserliches, sagten sie, selbst der Tod ist weder
etwas Gutes noch etwas Böses. Und noch schlech-
ter waren die Gründe, womit sie das behaupte-
ten. Aristoteles sagte, nichts sey Glück, als
betrachtende Wirksamkeit. Sie beteten nicht ei-
nen einzigen höchsten Gott, ohne alle Untergöt-
ter, an. Auch in den großem eleusinischen Ge-
heimnissen ward diese große, der sich selbst über-
lassenen Vernunft noch immer nicht ganz deutli-
che, Wahrheit gelehrt, welches der Vers, gegen
Hm. D. Stark, ohne ihn jedoch zu nennen, mit
sehr wahrscheinlichen und triftigen Gründen er-
weißt.
 
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