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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 2.1878

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Gurlitt, Wilhelm: Antike Denkmäler im Wiener Privatbesitze, [3]: Bronzen der Sammlung Trau
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https://doi.org/10.11588/diglit.9392#0171
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159

kleidet mit kurzer ärmelloser gegürteter Tunica. In der erhobenen R.
hält er ein Rhyton, in der gesenkten L. einen Eimer. Im lockigen
Haar liegt eine Binde.

Die Figur ist flach, aus einem Bronzeblech gebildet.

50. Lar.

H. bis zum Kopf 0'133; bis zum Khyton 0-155. —> Abgebrochen die 1. Hand.

— Gekauft in Paris.

L., wie der vorige. Das Rhyton zeigt an seinem unteren Ende
einen Stierkopf; oben liegt auf dem Rhyton eine Frucht (Mohnkopf'?
Granatapfel?). Im Haare ein hoher Blätterkranz mit flatternden
Bändern, Schuhe an den Füssen. Die Augen scheinen aus anderem
Materiale eingesetzt.

lieber die Form des Rhyton vgl. O. Jahn Beschreibung der Va-
sensammlung König Ludwigs in München Einleit. p. XCIX f.

51. Genius.

H. O051. — Abgebrochen die r. Hand, das Attribut der 1. und beide Beine.

— Aus O - S z ö n y i.

Die jugendliche Figur ist ähnlich nach vorne bewegt wie n. 49.
50. Beide Arme sind gesenkt, die L. scheint das untere Ende eines
Füllhornes zu halten. Das Gewand ist vor der Brust zu einem Knoten
geschürzt; von der 1. Schulter hängt hinten ein Zipfel herab. Im Haar
ein Kranz.

52. Archaische weibliche Figur.

H. 0*17. Vom Kinn bis zum Haaransatz: 0-02. Vom Schooss bis zur Hals-
grube: 0-51. Länge der Beine: 0-08. Von Schulter zu Schulter: 0'038. — Ab-
gebrochen der r. Fuss über dem Eist. — Abgebildet Taf. VIEL — Gekauft auf
der Wiener Weltausstellung 1873 von dem Türken Hadschi Agob, welcher sie in
Constantinopel erworben hatte.

Die nackte Figur steht auf beiden Füssen, der 1. ist vor den
r. vorgeschoben, beide durchbohrt, um auf einer Basis befestigt zu
werden. Der 1. Arm ist gesenkt, vom Ellbogen an, der an der Hüfte
anliegt, schräg vorgestreckt, mit festgeschlossener Hand. Der r. Arm
ist gegen das Gesicht aufgebogen, die Hand hält hieratisch mit Dau-
men und ausgestrecktem Zeige- und Mittelfinger eine an die Bildung
von Artischoken erinnernde Knospe oder Frucht nahe ans Kinn (vgl.
die Adoriaende. Mitth. d. d. arch Inst, in Athen II Taf. 20). Die Ver-
hältnisse sind durchaus männlich: lange sehnige Beine, kleine Glutaeen,
schmale Hüften, eingezogenes Kreuz, kurzer, aber schmächtiger Leib.
Nur die stärker markirten Beckenknochen deuten auf das Geschlecht:
 
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