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Dörpfeld, Wilhelm [Hrsg.]
Troja und Ilion: Ergebnisse der Ausgrabungen in den vorhistorischen und historischen Schichten von Ilion 1870 - 1894 (Band 1) — Athen, 1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.1114#0379
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320 IV. Abschnitt: Die Kleingeräte aus Metall, Stein, Knochen v. s. w. (A. Götze)

IV. ABSCHNITT.

DIE KLEINGERÄTE AUS METALL, STEIN, KNOCHEN,
THON UND ÄHNLICHEN STOFFEN.

Die Bedeutung, welche man in Fachkreisen den in Troja gefundenen Klein-
geräten beimisst, zeigt sich in der Häufigkeit, mit der sie in der Litteratur er-
wähnt und verwertet werden. Freilich ist dies fast immer unter Zugrundelegung
der chronologischen Bestimmungen Schliemanns geschehen, und so sind denn
die Fehler, welche zum Teil in diesen enthalten und auch in Schuchhardts Bear-
beitung nicht geändert sind, in die weitere Litteratur übergegangen. Da eine
allseitige erschöpfende Betrachtung aller oder auch nur der wichtigeren Typen
im Rahmen dieses Buches unmöglich und Beschränkung geboten ist, glaube ich
im nachfolgenden Abschnitte das Hauptgewicht, abgesehen von der Veröffent-
lichung der neuesten Funde, darauf legen zu müssen, bezüglich der älteren Funde
die Angaben Schliemanns zu prüfen, und soweit als möglich zu ermitteln, welcher
Periode die einzelnen Objekte thatsächlich angehören.

Als Unterlage hierfür dienten in erster Linie die Resultate der Ausgra-
bungen in den Jahren 1893 und 1894, über welche ausser den bereits vorlie-
genden Publikationen ausführliche und zuverlässige Angaben in dem Apparat
der Schliemann-Sammlung im Königl. Museum für Völkerkunde zu Berlin ent-
halten sind. Dort befinden sich : Tagebücher über die Ausgrabungen (1893 und
1894) von W. Dörpfeld, ein mit Zeichnungen versehener Zettelkatalog der Ein-
zelfunde von Max Weigel (1893), ein Tagebuch von Winnefeld (1894), ein Zettel-
katalog des Verfassers mit Zeichnungen (1894), ein Tagebuch des Verfassers über
die Ausgrabungen in und bei der Unterstadt (1894), ein anderes über eine Aus-
grabung in der II. Schicht (1894), und schliesslich eine grosse Sammlung der
an Ort und Stelle angefertigten Photographien. In zweiter Linie konnten gewisse
Angaben Schliemanns verwendet werden. Man ist allerdings berechtigt, den un-
kontrollirbaren Zahlen, mit denen die einzeln gefundenen Gegenstände bezeich-
net sind, und auf Grund welcher sie von Schliemann der betreffenden Stadt zu-
geteilt wurden, einiges Misstrauen entgegen zu bringen, indess muss man sich
stets gegenwärtig halten, dass absichtliche Fälschungen dem hochverdienten For-
scher fern lagen, dass vielmehr die fehlerhaften Angaben im Wesentlichen eine
Folge der anfänglich mangelhaften Ausgrabungstechnik sind. Trotzdem bleiben
noch genug wertvolle Notizen, die man mit einer gewissen Vorsicht recht gut
benutzen kann. Dies gilt vor allem von denjenigen Angaben, welche eine nach-
 
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