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Falk, Valentin Alois Franz
Geschichte des ehemaligen Klosters Lorsch an der Bergstraße: nach den Quellen und mit besonderer Hervorhebung der Thätigkeit des Klosters auf dem Gebiete der Kunst und Wissenschaft dargestellt — Mainz, 1866

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https://doi.org/10.11588/diglit.10949#0088

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Gerold ll. 1102—1105. — Hugo 1105.

der Kirche einen goldgewirkten Chormantel, ivelcher als der kost-
barste galt. Zngleich suchte er das Kloster gegen seine gefähr-
lichsten Feindc, die Klostervögte, zu sichern. Diese hatten, ivie schon ge-
sagt, die rveltlichen Aemter des Fürstabts zu besorgen; ihnen lag der
Schutz des wehrlosen Klosters ob; aber sie mißbrauchten diese Ehren-
stelle zu harten Bedrückungen und Erpressungen, dcren sich das Kloster,
als der schwächere Theil, nicht erwehren konnte. Zu Anselins Zeiten hatte
besonders der Vogt Bertholf dem Kloster hart zugesetzt, aber ain Abte
seinen Gegner gefunden. Bertholf, unvermögend, mit Gewalt seine
Absichten durchzusetzen, nahm zu unritterlicher List seine Zuflucht. Auf
allc Weise lauerte er deni Abte auf und fand cndlich Gelegenheit, deu
unvorsichtigeii und nichts Böses ahnenden Abt in der Marienkirche zu
Michelstadt zu erhaschen und ließ ihn als Gefangenen zu seincm Freunde,
dem Grafen Egeno führen, der ihn auf Schloß Vehingen verwahrte, aber
gut behandelte. Als die Sache an den Kaiser kam, mußte er den Ge-
fangenen freigeben, welcher sich sofort nach Lorsch begab. Lange über-
lebte Anselm diese Schmach nicht. Er starb am 25. Juni 1102, noch
ehe Heinnch dessen Anordnungen wegen des Michaelsklosters bestätigt
hatte. Er ward nuf dem Abrahamsberge in dcr St. Stephanuskirche
begraben. Sein Andenken bewahrte er durch einige knrz vor seinem
Tode gemachte kleinere Stiftungen zu Gunsten der Klosterbrüder.

XXVII.

Gei'olll ii., lker; LwciiintlcliMigste Abt 1102—1105.

Hugo ii., lk'ls lliieiunlllllst'istigstl' Abt 1105.

Gl'blulrcl, clt'r cjl'ruillllliieisticiste Adt 1105—1106.
Ermenolll, cler sünfunllllreistigste Abt 1100 — 1107.

Zcrwürfnissc mit Klostcr Hirsau.

Von Gerold II. weiß die Lorscher Chronik nicht viel zu berichten.
Er war nicht lange Abt. Jhm bcstätigte Heinrich IV. 1103 die von
Anselm sür das St. Stephanskloster ansgeworfcnen Gefälle, da Anselm
noch vor Ausstellung der Urkunde gestorben war. Scin Nachfolger,

Hilgo II.

war vor der Wahl Abt im Benedictinerkloster Gengenbnch, gelegcn im
Kinzigthale bei Sssenburg im Großherzogthnm Baden. Seine Wahl
hatte Hugo nicht den Mönchen in Lorsch zu verdanken, sondcrn dem
 
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