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Sie:
Ein Tischgespräch.
„Ach und einmal glaubt' ich mich
im Himmel,
Als Du mir die Fensterpromenade
Rittest auf des Doktors greisem
Schimmel —"
Er: „Denkst Du noch der stolzen Galop-
pade?"
Sie: „Ja, ein Ritter warst Du ohne
Gleichen,
Uns're Sympathie war eine große!"
Er: „Darf ich Dir noch vom Fasan
was reichen
Und Salat?"
Sie: „Nein, lieber etwas Sauce!"
Er: „Der Salat gemahnt mich an die
Scene,
Wo wir heimlich im Gemüsegarten
Deines Vaters wandelten, Helene,
Und uns uns're H erzen offenbarten."
Sie: „Mild vom Himmel fiel des Mondes Schimmer,
Eine Nachtigall schlug in den Büschen!" —
Er: „Aber das verrückte Frauenzimmer,
Deine Tante Nelly, kam dazwischen!"
Sie: „Trennte uns zu unser'm bitter'n Leide,
Wie dgs Meer einst Hero und Leander!" —
Er: „Wie gesetzt und klug sind wir nun Beide!"
Sie: „Und vermählt —"
Er: „Zum Glück nicht miteinander!"
Geory Falkenheim.
Kasern hosblüthe.
Korporal: „Schämen Sic sich nicht, Einjähriger Huber, so
miserable Griffe zu machen und dadurch Ihrer Familie solche Schande
zu bereiten!.. Ihrem Herrn Vater muß ja im Grabe von dem vielen
Umdrehen ganz schwindlig werden!"
Moderne Anzeige.
Ein Vertheidiger init besten Referenzen für einen schweren Dieb-
stahl gesucht. _
Zerstreut.
Professor (die Innenseite seines Eherings betrachtend): „Da
steht: den 23. Januar 1863 und den 9. August 1864. Jetzt weiß
ich wirklich nicht mehr, welches von Beiden das Datum meiner
Verlobung und welches dasjenige meiner Hochzeit ist!"
Rücksichtsvolles Verfahren.
A (zum Wirth): „Hör', Vetter, da hast Du aber einen schwäch-
lichen Hausknecht! Der kann doch unmöglich Einen hinauswerfen;
den wirft eher der Gast hinaus!"
Wirth: „Stimmt! Aber weißt Du, ich Hab' eben eine feine
Kundschaft. Da dürft' ich's nicht riskiren, einen Gast vor die Thüre
zu setzen! Wird Einer unangenehm, schick' ich nach dem Hausknecht
— der hat ihm Grobheiten zu machen. Der Gast, durch die Schwäch-
lichkeit meines Hausknechts ermuthigt, wirft denselben hinaus. Nun
sind Beide draußen. Den Hausknecht lass'ich nachher wieder'rein,
den Gast nicht!"
S ch w e r c « ö t h e r.
„Wie, Herr Lieutenant, Sie magenkrank?"
„Ja, an Bielliebchen überessen!"
Sie:
Ein Tischgespräch.
„Ach und einmal glaubt' ich mich
im Himmel,
Als Du mir die Fensterpromenade
Rittest auf des Doktors greisem
Schimmel —"
Er: „Denkst Du noch der stolzen Galop-
pade?"
Sie: „Ja, ein Ritter warst Du ohne
Gleichen,
Uns're Sympathie war eine große!"
Er: „Darf ich Dir noch vom Fasan
was reichen
Und Salat?"
Sie: „Nein, lieber etwas Sauce!"
Er: „Der Salat gemahnt mich an die
Scene,
Wo wir heimlich im Gemüsegarten
Deines Vaters wandelten, Helene,
Und uns uns're H erzen offenbarten."
Sie: „Mild vom Himmel fiel des Mondes Schimmer,
Eine Nachtigall schlug in den Büschen!" —
Er: „Aber das verrückte Frauenzimmer,
Deine Tante Nelly, kam dazwischen!"
Sie: „Trennte uns zu unser'm bitter'n Leide,
Wie dgs Meer einst Hero und Leander!" —
Er: „Wie gesetzt und klug sind wir nun Beide!"
Sie: „Und vermählt —"
Er: „Zum Glück nicht miteinander!"
Geory Falkenheim.
Kasern hosblüthe.
Korporal: „Schämen Sic sich nicht, Einjähriger Huber, so
miserable Griffe zu machen und dadurch Ihrer Familie solche Schande
zu bereiten!.. Ihrem Herrn Vater muß ja im Grabe von dem vielen
Umdrehen ganz schwindlig werden!"
Moderne Anzeige.
Ein Vertheidiger init besten Referenzen für einen schweren Dieb-
stahl gesucht. _
Zerstreut.
Professor (die Innenseite seines Eherings betrachtend): „Da
steht: den 23. Januar 1863 und den 9. August 1864. Jetzt weiß
ich wirklich nicht mehr, welches von Beiden das Datum meiner
Verlobung und welches dasjenige meiner Hochzeit ist!"
Rücksichtsvolles Verfahren.
A (zum Wirth): „Hör', Vetter, da hast Du aber einen schwäch-
lichen Hausknecht! Der kann doch unmöglich Einen hinauswerfen;
den wirft eher der Gast hinaus!"
Wirth: „Stimmt! Aber weißt Du, ich Hab' eben eine feine
Kundschaft. Da dürft' ich's nicht riskiren, einen Gast vor die Thüre
zu setzen! Wird Einer unangenehm, schick' ich nach dem Hausknecht
— der hat ihm Grobheiten zu machen. Der Gast, durch die Schwäch-
lichkeit meines Hausknechts ermuthigt, wirft denselben hinaus. Nun
sind Beide draußen. Den Hausknecht lass'ich nachher wieder'rein,
den Gast nicht!"
S ch w e r c « ö t h e r.
„Wie, Herr Lieutenant, Sie magenkrank?"
„Ja, an Bielliebchen überessen!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Ein Tischgespräch"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1895
Entstehungsdatum (normiert)
1890 - 1900
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 102.1895, Nr. 2598, S. 176
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg