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Stoßseufzer.


„Wie schade, daß ich jetzt nicht die Kasse meines Chefs
bei mir habe!"


Ein Engel.
„War Ihre Frau recht lieb mit Ihnen während Ihrer Krank-
heit?" — „Wie ein Engel! Jeden Wunsch hat sie mir Non den
Augen abgelesen; — sogar den Hausschlüssel hat sie mir in's
Bett gegeben!" _

Bequemer Rath. -DvD-

„J?ur Ruhe! Liner nach dem
Andern!"
Stets predigt's im Gedränge

Der kluge und verständige Mann,
Der — vorne in der Menge.
L. Duhncrc.

Die Parole.
In einer kleinen oberbayerischcn Stadt rcntirtc sich die Tram-
bahn so schlecht, daß die Gemeindeväter beschlossen, den Tarif zu
erhöhen. Nach langem Hin und Her siegte der Antrag: die
Fremden sollten doppelt so viel zahlen als die Einheimischen
und allernächsten Nachbarn. Wie aber das durchführen? Woran
erkennt man den „Ausländer", den Nicht-Altbayern? Sehr einfach I
Der Trambahnschaffner fordert jeden Fahrgast auf: Sag'n S'
„Loabitoag*)". Kann er's, zahlt er 10 Pfennig; wenn nicht,
kostet's 20 Pfennig.
') — Laiblteig, ein Brottcig.


^sl^uf steilem Hügel ragt die Burg
lind schaut in's Land hinein.
Dort Hausen sechs Jahrhundert laug
Die Herr'n von Pumpenstein.
Diel Stürme zogen übcr's Land,
In Staub sank manches Schloß:
Der Pumpenstein blieb unversehrt
von Brand und Kriegsgeschoß. —
Doch hat die Zeit verändert viel
Am Schloß wie an den Herr'n;
Längst ist das Alte abgethan
And Alles ward modern.

Der Ahnherr, der zur Geisterstund'
Das Haus durchschritten sacht,
Sah grollend, welche Wandlung hier
Die neue Zeit gebracht.
Kein Tisenharnisch, Schild und Schwert,
Kein Waffen ziert die Wand,
Kein Bärenfell, kein Eberhaupt —
Nur Firlefanz und Tand!
Wo blieb das feste Hausgeräth,
Das einst dem Aug' gefiel?
G weh, hier siehst du Möbel nur
Im allerneu'sten Stil!

verfallen ist das Burgverließ,
Dagegen gibt's, o Hohn!
Elektrisch' Licht im ganzen Bau,
Sogar ein Telephon!
So schritt der Ahnherr grollerfiillt
And zürnend durch das Schloß
And seine Lippe bebte leis:
„Entartet ist mein Sproß!"
Zuletzt erschloß mit Geisterhand
Er noch den Kassenschrcin,
Nahm seufzend das Geheimbuch d'raus,
versenkte sich hinein.
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Stoßseufzer" "Des Ahnherrn Trost"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Hengeler, Adolf
Merté, Oskar
Entstehungsdatum (normiert)
1903 - 1903
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 119.1903, Nr. 3030, S. 86

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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