Fliegende Blätter (12.1850 (Nr. 265-288))

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Hans in Kelder.

Aus englischen Papieren mitgetheilt durch Karl Kleinert.

Italien hat seine jährlichen Carnevals, Holland und Ruß-
land können sich der Pracht und des Luxus rühmen, die sich
bei den winterlichen Festen auf dem Eise zeigen, allein im
modernen London sind solche fröhliche Schauspiele fast gänzlich
unbekannt, es sei denn, daß ein Winter von ungewöhnlicher
Strenge der Themse Eisfesseln anlegt und so das Leben und
Treiben auf ihr, dem auf den Flüssen Hollands und Rußlands
gleich macht. Obschon nun Lustbarkeiten auf der gefrornen
Themse zu den seltensten Ereignissen gehören und durch die
Natur der Sache abhanden gekommen sind, so gibt es doch
eine Menge anderer Volksfeste, die so gänzlich das englische
Volksleben verlaßen haben, daß man Spuren von ihnen nur
noch in alten Chroniken oder denjenigen romantischen Erzäh-

lungen vorfindet, welche die Sitten der verblichenen Tage Lon-
dons auszumalen sich bemühen. Viel Schuld an dem Untergange
der frohen Tage des lustigen Englands tragen ohne Zweifel die
Puritaner und die Verbildung und Afterweisheit der neueren
Zeit haben das Wenige beinahe noch ausgetilgt, welches jene
davon noch übrig gelasien hatten. Wo sind die alten, lieblichen
Maispiele geblieben? Kennt man noch den glänzenden Aufzug
der Sommernachtswache am St. Johnsabend, wo alle Straßen,
welche er passirte, mit Glaslampen, Blumen und Guirlanden
geschmückt waren? Er begann schon zur Regierungszeit der
Königin Elisabeth, trotz ihres ausdrücklichen Gegenbefehls,
einzuschläfern, aus Mangel an dem alten Geiste, der ihn zu
Heinrich VIII. Zeit belebte. Verschwunden sind die Umzüge

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