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Aus dem ÜZerichtssaal.
Der Fremde war doch nicht mit Ihnen, sondern mit dem Krautnickl Hans in Streit
geraten! Wie kamen Sie also dazu, dem Fremden eine Ohrfeige zu geben?" ,,'n Dolmetsch
Hab' i' g'macht!" _
Die Weibe des Lorbeers.
Es ruht’ an eines Fluffes Rand
Vor Zeiten eine Nymphe.
Noch waren völlig unbekannt
Die Schleier und die Strümpfe
Sogar der Knoten fehlt’ im Haar:
Man fah nur, daß fie Griechin war,
Hn ihrer g’raden Nafe.
Der Liebtgott, der auf steiler Bahn
Hintrieb die Sonnenpferde,
Vertraute fie dem Stallknecht an,
Stieg schnell hinab zur Erde.
Er hatte nämlich hochentzückt
Die Nymphe kaum im Gras erblickt,
So stand er schon in Flammen.
Hpollo war, das weiß man ja,
Ein zäher junggefelle;
Denn da er in die Zukunft fah,
Band er sich nicht so schnelle.
Doch wer der Klügste möchte sein,
Fühlt schließlich auch der Liebe Pein,
Und wenn er selbst ein Gott ift.
Die Nymphe, die an gar nichts denkt,
Ift nicht gering erschrocken,
Hls eilig in die Wiefe schwenkt
Ein Herr mit blonden Locken.
Sie springt empor und querfeldein,
Mit langen Beinen hinterdrein
Hpoll von Belvedere.
Es fliegen rechts, es fliegen links
Vorüber Fels und Hecken;
Die Nymphe wirft die Blicke rings,
Um Hilfe zu entdecken.
Beinah’ vertagt ihr linkes Bein —
Da sieht fie einen Lorbeerhain,
Dem läuft fie schnell entgegen.
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Aus dem ÜZerichtssaal.
Der Fremde war doch nicht mit Ihnen, sondern mit dem Krautnickl Hans in Streit
geraten! Wie kamen Sie also dazu, dem Fremden eine Ohrfeige zu geben?" ,,'n Dolmetsch
Hab' i' g'macht!" _
Die Weibe des Lorbeers.
Es ruht’ an eines Fluffes Rand
Vor Zeiten eine Nymphe.
Noch waren völlig unbekannt
Die Schleier und die Strümpfe
Sogar der Knoten fehlt’ im Haar:
Man fah nur, daß fie Griechin war,
Hn ihrer g’raden Nafe.
Der Liebtgott, der auf steiler Bahn
Hintrieb die Sonnenpferde,
Vertraute fie dem Stallknecht an,
Stieg schnell hinab zur Erde.
Er hatte nämlich hochentzückt
Die Nymphe kaum im Gras erblickt,
So stand er schon in Flammen.
Hpollo war, das weiß man ja,
Ein zäher junggefelle;
Denn da er in die Zukunft fah,
Band er sich nicht so schnelle.
Doch wer der Klügste möchte sein,
Fühlt schließlich auch der Liebe Pein,
Und wenn er selbst ein Gott ift.
Die Nymphe, die an gar nichts denkt,
Ift nicht gering erschrocken,
Hls eilig in die Wiefe schwenkt
Ein Herr mit blonden Locken.
Sie springt empor und querfeldein,
Mit langen Beinen hinterdrein
Hpoll von Belvedere.
Es fliegen rechts, es fliegen links
Vorüber Fels und Hecken;
Die Nymphe wirft die Blicke rings,
Um Hilfe zu entdecken.
Beinah’ vertagt ihr linkes Bein —
Da sieht fie einen Lorbeerhain,
Dem läuft fie schnell entgegen.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Weihe des Lorbeers"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1906 - 1906
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 126.1907, Nr. 3206, S. 8
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg