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1907.
Der zerstreute Bader.
131
T"m Juli war’s in der $onimerfri(d)e.
Die Glocke im Gattbaus rief zu Cifcbe.
Durei) spiegelnde Pfützen, durch strömenden
Regen
Kamen sich drei Professoren entgegen
Und weil — wenn sie sich Hufklärung
schuldet —
Die Missenschaft niemals Uerzögerung duldet,
So blieben sie mitten im Regen steh'n,
Um dem Regen selbst auf den Grund zu geh'n.
„Gi“, sagte Professor Ueit mit Gmpbafe
— Gs tröpfelte ihm dabei von der Rate —
„UJo wird denn die Ursache anders stecken?
Die Schuld daran tragen die Sonnen-
flecken!
Die Sonnenflecken sind es — nur sie!
Unfehlbar ist meine Cbeorie!“
Tn längerer Rede am gleichen Platz
Uerfocht er den aufgestellten Satz
Und das lüatfcr von allen Seiten lief
Ihm in die Galoschen und Schuhe tief.
Der zweite lächelte zu dem allen
Und ist ihm drauf in das (Dort gefallen:
„Uerehrtester Herr Kollege, ach nee,
Uon dem, was Sie meinen, keine Idee!
Die Sache hat gar nichts Sonderbar^;
Schuld an dem Ganzen ist einzig der Mars!
Der Mars, der so trefflich kanalisiert,
(Dird immer noch nicht genug respektiert!
Gr ist unser schlimmster Widersacher
Und Heuer ganz sicher der (Dettermacher..“
Tn längerer Rede am gleichen Platz
Uerfocht er den aufgestellten Satz
Und das lUaffer von allen Seiten lief
Ihm in die Galoschen und Schuhe tief.
Xuletzt hielt es nicht mehr aus der
dritte.
„Geschätzteste Ireunde", rief er, „ich bitte,
JTm einen wie am andern gebricbt’s!
(Das Sie da beide sagen, ist nichts!
Schuld an dem (Detter ganz allein
Können ja doch nur die Gisberge
sein —
Die schwimmenden Riesenklötze von
Gis . .
Und also stritten sie fort mit IleiR,
Bis die besorgte Gattin jeden
(Degbolte zum Gssen vom grimmigen
Reden.
Sie waren alle drei pudelnaß.
Doch keiner von ihnen bemerkte das.
Sie stritten noch immer, warum es so goß.
Dom Himmel herunter aber floß
Tn endlosen Bächen weiter der Regen —
(Darum? . . . (Dieso? . . . (Doher? . . .
(Deswegen? . . .
UJ. Herbert.
Bäuerin (die sich beim Dorfbader einen Zahn hat ziehen lassen): „Aber sag'
mal, Bader, ivarmn hast D' mich denn erst eing'seist, eh' Du mir den Zahn
'zogen hast?" _
Das Bild
—A/\/\/Vv—
in der Ausstellung und
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1907.
Der zerstreute Bader.
131
T"m Juli war’s in der $onimerfri(d)e.
Die Glocke im Gattbaus rief zu Cifcbe.
Durei) spiegelnde Pfützen, durch strömenden
Regen
Kamen sich drei Professoren entgegen
Und weil — wenn sie sich Hufklärung
schuldet —
Die Missenschaft niemals Uerzögerung duldet,
So blieben sie mitten im Regen steh'n,
Um dem Regen selbst auf den Grund zu geh'n.
„Gi“, sagte Professor Ueit mit Gmpbafe
— Gs tröpfelte ihm dabei von der Rate —
„UJo wird denn die Ursache anders stecken?
Die Schuld daran tragen die Sonnen-
flecken!
Die Sonnenflecken sind es — nur sie!
Unfehlbar ist meine Cbeorie!“
Tn längerer Rede am gleichen Platz
Uerfocht er den aufgestellten Satz
Und das lüatfcr von allen Seiten lief
Ihm in die Galoschen und Schuhe tief.
Der zweite lächelte zu dem allen
Und ist ihm drauf in das (Dort gefallen:
„Uerehrtester Herr Kollege, ach nee,
Uon dem, was Sie meinen, keine Idee!
Die Sache hat gar nichts Sonderbar^;
Schuld an dem Ganzen ist einzig der Mars!
Der Mars, der so trefflich kanalisiert,
(Dird immer noch nicht genug respektiert!
Gr ist unser schlimmster Widersacher
Und Heuer ganz sicher der (Dettermacher..“
Tn längerer Rede am gleichen Platz
Uerfocht er den aufgestellten Satz
Und das lUaffer von allen Seiten lief
Ihm in die Galoschen und Schuhe tief.
Xuletzt hielt es nicht mehr aus der
dritte.
„Geschätzteste Ireunde", rief er, „ich bitte,
JTm einen wie am andern gebricbt’s!
(Das Sie da beide sagen, ist nichts!
Schuld an dem (Detter ganz allein
Können ja doch nur die Gisberge
sein —
Die schwimmenden Riesenklötze von
Gis . .
Und also stritten sie fort mit IleiR,
Bis die besorgte Gattin jeden
(Degbolte zum Gssen vom grimmigen
Reden.
Sie waren alle drei pudelnaß.
Doch keiner von ihnen bemerkte das.
Sie stritten noch immer, warum es so goß.
Dom Himmel herunter aber floß
Tn endlosen Bächen weiter der Regen —
(Darum? . . . (Dieso? . . . (Doher? . . .
(Deswegen? . . .
UJ. Herbert.
Bäuerin (die sich beim Dorfbader einen Zahn hat ziehen lassen): „Aber sag'
mal, Bader, ivarmn hast D' mich denn erst eing'seist, eh' Du mir den Zahn
'zogen hast?" _
Das Bild
—A/\/\/Vv—
in der Ausstellung und
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der zerstreute Bader" "Das Bild"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1907
Entstehungsdatum (normiert)
1902 - 1912
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 127.1907, Nr. 3242, S. 131
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg