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Lin nobler tTTcitfcb. ••€*•••■

H|m '3. November kam die Sache Kneip gegen Drücker wegen
n Forderung zum Aufruf. Die Parteien waren nicht erschienen,

>bre Vertreter Nr. Einwender und Nr. Profit!.

»Es handelt sich um eine ganz einfache Warenforderung I"

3tc der klägerifche Vertreter. „Ein Paar Stiefel geliefert
n’’ 28- Februar er! — *7 Mk. 50 Pfg. — trotz vielfacher Mah-
"3 nicht bezahlt — hier ist die Rechnung!"

, Mm, 8etr Doktor, Sie werden die Forderung für Ihren

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nuten anerkennen?!"

"Zz-"erkennen?" ruft Nr. Profit! verwundert und entrüstet,
iibert) tne*nem Mandanten gar nicht im Schlaf ein! Ich bestreit'
*,

nci^lpt die Aktivlegitimation I was kennen wir den perrn
Stiefej ^Cr KneiP< der klagt, ist gar nicht der Kneip, der die
!ei»er Jeliefert hat — das Geschäft gehört seinem Gnkel oder
^eau oder allen Zweien!"

last ein^^^^ lährt der Nr. Einwender auf: „Jetzt sind die Stiefel
wiudj" ^ahr unbezahlt, und nun kommt man mit einer solchen
Jen Einrede . . . ."

' windig? wollen Sie uns beleidigen?"

-i. ' Es hilft nichts. Der Kläger muß beweisen. Am

Knxj^ beschwören der Onkel und die Frau, daß die Firnia
em Kläger Kneix gehört. Triumphierend schaut der
'"Wender auf die andere Seite.

»Nun?»
»Nun?»

sagt er.
auch der Richter.

£)ett".^llIn ^ auch der Dr. Profit!, „was ist's weiter? Der
Stig^j e,P hat bewiesen, daß er einem bserrn Drücker ein Paar
Neu», Seltefert hat. Gut> Aber wer ist der köerr Drücker?

°Nnen'

eweis 'hu? Akein Mandant ist's nicht! Der Kläger soll
'°n, daß ex's ist!"

Vr. Linwender speit Feuer und Flammen. „Unerhört — so
was . . . schauderhaft . . ." usw.

Aber er bietet Beweis an — durch das Ladenfräulein, bei
dem Drücker bestellt — durch den Gehilfen, bei dem er die Anprobe
gemacht — durch den Lehrling, der ihm die Stiefel hingetragen.

Am (7. Mai beschwören das Ladenfräulein, der Gehilfe, der
Lehrling, daß der beklagte Drücker der Besteller und Empfänger
Drücker fei.

„Aus ist's!" atmet Vr. Einwender erleichtert auf.

„was ist aus?" fragt der Dr. Profit!. „Mit solchen Schuhen
ist's aus — ja I Miserables Leder — elende Ausstattung — die
Arbeit unter dem bsund ■— nicht auf einen Meter paffend I Gleich
hat er sie zur Verfügung gestellt — der Kneip soll sie sich holen!"

Eine grimmige Verhandlung beginnt. Zeugen werden benannt
und Sachverständige.

Am 29. Juni werden die Zeugen vernommen und die Sach-
verständigen. Am t». Oktober noch einmal Sachverständige.

Am 1 z. November verhandeln die Parteivertreter wieder,
„hm!" sagte der klägerifche Anwalt. „Der Beklagte ist auch mit
seinen letzten Einwänden glatt unterlegen!"

„Letzte Einwände?" lächelt Vr. Profit!. „was soll all'
das? — Jetzt behaupte ich: Mein Mandant hat die Schuhe über-
haupt längst bezahlt!" — Alles ist paff.

„wie?" schreit Dr. Linwender zornblau. „Ihr Mandant,
der den Kläger nicht kennt —■ der die Schuhe nicht bekommen hat
— der sie als Schund bezeichnet — er hat die - se Schu-he
be-zahlt?!"

„Nun," schmunzelt Dr. Profit! und reibt die ksände, „mein
Mandant bezahlt auch einmal schlechte Schuhe, die er nicht gekriegt
hat — er ist ein nobler Mensch . . . ."

Im

A m t s e i f e r.

Kutscher:

„Wohin fahren
wir, Euer Gna-
den?"

Inspektor
(wichtig):

„Dasist Amts-
geheimnis !"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Im Amtseifer"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Stockmann, Hermann
Entstehungsdatum (normiert)
1908 - 1908
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

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Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 129.1908, Nr. 3296, S. 149

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