T)er ftovl
^er König drohend ballt die Faust:
»Den Schnabel auf, Herr Kastellan!
Sonst, Du verstockter dürrer Hahn,
Wird Dir der Busch zerzaust!
Du kennst die Schliche! Weg und Platz!
Sonst keinem hat’s der Graf vertraut!
Hab acht! Es geht um Haar und
Haut! —
Heraus nun mit dem Schatz!“
''hr wisst, ich schwor mit dieser Hand
Dem Grafen einen teuren Eid!
Nun tut mir, was ihr wollt, zuleid -
*Cl' halte stand!“
durch den Burghof geht ein
Grau’n —
Aufblitzt ein Stahl mit wildem Ruck!
Der König hat mit einem Zuck
le Hand ihm abgehau’n.
“Schlagt mir vom Leibe Glied um Glied,
Den Schatz, Ihr hebt ihn nimmermehr!“
“Er hat ’ne T o c h t e r! — Schleift sie her!
ahl anders klingt sein Lied!“
Da
Die
„Mein Kind!“ Des Alten Auge rollt,
Heiss aus dem Armstumpf schiesst das
Blut,
Sein Haupt umlodert Fackelglut -
„Genug! — Dein sei das Gold!“ —
In schwarze Höhlen, wild und gross,
Verschlungene Steige führt er ihn,
Hinab durch Spalte und Kamin,
Tief in der Erde Schoss.
Wohl über Klippen, scharfgezackt,
Durch Säulengänge, wirrverzweigt.
Hart hinter ihm der König steigt,
Und sieh, sein Schwert ist nackt!
Er hört, wie’s drunten flutend grollt,
Ihm wird so schwül, sein Atem stockt;
Doch weiter reisst, doch tiefer lockt
Ihn das verfluchte Gold.
Auf jauchzt der König, dass es schallt;
„Heiho! Das neun ich Beute mir!“
Und scharrrt im Gold mit bleicher Gier ..
Da . . überläuft’s ihn kalt.
Denn jählings trat der wunde Held
— Schon wankend — an des Abgrunds
Rand,
Die Fackel schwankt ihm in der Hand ..
Auflacht er, dass es gellt:
„Heiho! Das nenn ich Beute mir!
Ein König zappelt mir im Netz!
Und Zahn um Zahn! Das ist Gesetz!
Und ewig bleibst Du hier!
Du suchst den Pfad, Du find’st ihn nicht .
Und Dich verschlingt die Finsternis .
Fahr hin! Von Deinem Golde friss! —
Nie mehr siehst Du das Licht!“
„Weh, wenn Du logst.
„Wir sind am
Ort!“
Und im zerklüfteten Gestein,
Da gleisst, da glüht im Fackelschein
Der ungeheure Hort!
Nach hundert Jahr’n ein Hirtensohn Ein morscher Schädel lag beim Hort
Fand spielend den verschollnen Ort; Und eine Königskron’.
Reinhard Volker.
Der Schaum trat vor des Königs Mund,
Sein breites Schwert er brüllend
schwang —
Doch lachend, mit der Fackel, sprang
Der Alte in den Schlund! — — —
Gegen die „Landflucht".
5 f Bürgermeister: „Wie machen wir's wohl,
du' n’^t mehr so viel Leute vom Land sich in
qjC. 'bta*>t hereinziehcn?" — Magistratsrat
nt)eib[e. ma einfach Qn jedem
__a ttov an; ,Der Liter Bier kostet dreißig Pfennige!'
" 0" bleiben s' eh draus,'n!"
M o n o l o g.
Studiosus: „Sterben müssen wir ja alle,
Wt meine alte Erbtante immer
hich^"
aber sic tnt's
Ä)
-d-- Aus dem Leben. -
ieviel Bescheidenheit
hast du verschwendet
Unt> hast doch nichts erreicht!
hätt-st halb so viel Frechheit ange-
wenüet —
'5a> dann vielleicht! —
ffl. «• 20.
Benützte Gelegenheit.
Mann; „Der Doktor hat geschimpft, daß
“ Slinber jetzt bei der Hitz' unter den dicken
tfC arbeiten schlafen. . gleich gehst Du hin und
sie ins Pfandhaus!"
di
Madame (den Koffer des Dienstmädchens revidierend): „Da sind ja
auch die Küchenhandtücher, welche seit einiger Zeit fehlen!" — Dicnst-
-•ahrhi'tt (kleinlaut): „Ja, die habe ich auch schon vermißt!"
^er König drohend ballt die Faust:
»Den Schnabel auf, Herr Kastellan!
Sonst, Du verstockter dürrer Hahn,
Wird Dir der Busch zerzaust!
Du kennst die Schliche! Weg und Platz!
Sonst keinem hat’s der Graf vertraut!
Hab acht! Es geht um Haar und
Haut! —
Heraus nun mit dem Schatz!“
''hr wisst, ich schwor mit dieser Hand
Dem Grafen einen teuren Eid!
Nun tut mir, was ihr wollt, zuleid -
*Cl' halte stand!“
durch den Burghof geht ein
Grau’n —
Aufblitzt ein Stahl mit wildem Ruck!
Der König hat mit einem Zuck
le Hand ihm abgehau’n.
“Schlagt mir vom Leibe Glied um Glied,
Den Schatz, Ihr hebt ihn nimmermehr!“
“Er hat ’ne T o c h t e r! — Schleift sie her!
ahl anders klingt sein Lied!“
Da
Die
„Mein Kind!“ Des Alten Auge rollt,
Heiss aus dem Armstumpf schiesst das
Blut,
Sein Haupt umlodert Fackelglut -
„Genug! — Dein sei das Gold!“ —
In schwarze Höhlen, wild und gross,
Verschlungene Steige führt er ihn,
Hinab durch Spalte und Kamin,
Tief in der Erde Schoss.
Wohl über Klippen, scharfgezackt,
Durch Säulengänge, wirrverzweigt.
Hart hinter ihm der König steigt,
Und sieh, sein Schwert ist nackt!
Er hört, wie’s drunten flutend grollt,
Ihm wird so schwül, sein Atem stockt;
Doch weiter reisst, doch tiefer lockt
Ihn das verfluchte Gold.
Auf jauchzt der König, dass es schallt;
„Heiho! Das neun ich Beute mir!“
Und scharrrt im Gold mit bleicher Gier ..
Da . . überläuft’s ihn kalt.
Denn jählings trat der wunde Held
— Schon wankend — an des Abgrunds
Rand,
Die Fackel schwankt ihm in der Hand ..
Auflacht er, dass es gellt:
„Heiho! Das nenn ich Beute mir!
Ein König zappelt mir im Netz!
Und Zahn um Zahn! Das ist Gesetz!
Und ewig bleibst Du hier!
Du suchst den Pfad, Du find’st ihn nicht .
Und Dich verschlingt die Finsternis .
Fahr hin! Von Deinem Golde friss! —
Nie mehr siehst Du das Licht!“
„Weh, wenn Du logst.
„Wir sind am
Ort!“
Und im zerklüfteten Gestein,
Da gleisst, da glüht im Fackelschein
Der ungeheure Hort!
Nach hundert Jahr’n ein Hirtensohn Ein morscher Schädel lag beim Hort
Fand spielend den verschollnen Ort; Und eine Königskron’.
Reinhard Volker.
Der Schaum trat vor des Königs Mund,
Sein breites Schwert er brüllend
schwang —
Doch lachend, mit der Fackel, sprang
Der Alte in den Schlund! — — —
Gegen die „Landflucht".
5 f Bürgermeister: „Wie machen wir's wohl,
du' n’^t mehr so viel Leute vom Land sich in
qjC. 'bta*>t hereinziehcn?" — Magistratsrat
nt)eib[e. ma einfach Qn jedem
__a ttov an; ,Der Liter Bier kostet dreißig Pfennige!'
" 0" bleiben s' eh draus,'n!"
M o n o l o g.
Studiosus: „Sterben müssen wir ja alle,
Wt meine alte Erbtante immer
hich^"
aber sic tnt's
Ä)
-d-- Aus dem Leben. -
ieviel Bescheidenheit
hast du verschwendet
Unt> hast doch nichts erreicht!
hätt-st halb so viel Frechheit ange-
wenüet —
'5a> dann vielleicht! —
ffl. «• 20.
Benützte Gelegenheit.
Mann; „Der Doktor hat geschimpft, daß
“ Slinber jetzt bei der Hitz' unter den dicken
tfC arbeiten schlafen. . gleich gehst Du hin und
sie ins Pfandhaus!"
di
Madame (den Koffer des Dienstmädchens revidierend): „Da sind ja
auch die Küchenhandtücher, welche seit einiger Zeit fehlen!" — Dicnst-
-•ahrhi'tt (kleinlaut): „Ja, die habe ich auch schon vermißt!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"In der Verlegenheit"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1908
Entstehungsdatum (normiert)
1903 - 1913
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 129.1908, Nr. 3297, S. 161
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg