„EZ ist schon fürchterlich, >vie mein Gedächtnis nach
läßti' Drei Dinge kann ich mir absolut nicht merken
erstens Kamen', zweitens -Zahlen' nnd drittens -
Donnerwetter, jetzt Hab' ich das schon wieder vergessen!'
Vater und Sohn.
Der junge Hofer is a' Bua,
Der Zithern schlagt und singt öazua
Im Wirtshaus fesche „G'stanzeln";
Und was der net verjuxen kann,
Dös bringt der alte Hofer an.
Denn der tuat gern — „instanzeln".
©. s. W,
——
—Das Beispiel. >-»—
W^eut' hat der neue Bürgermeister — der Gruberbauer — eine
schwere Aufgab': Einen Sühnetermin soll er vornehmen zwischen
dem Siebenecker Wastl und seinem Weib, bei denen die Ehe aus
dem Leim gehen will. Wenn ihm das gelingt — bei dem Drachen
von einem Weib — dann wird sein Ansehen in der ganzen Gemeind'
von vornherein nnd ein für allemal feststehen; schief wenn's aber
8eht, nachher ist's ans mit seiner Autorität für ewige Zeiten. . .
das weiß er; denn er kennt seine lieben Untertanen.
Also wendet er seine ganze Beredsamkeit auf, um die zwei
Leute wieder unter einen Hut zu bringen. Aber der nächste Erfolg
seiner Vorstellungen ist nur der, daß die Siebeneckerin fürchterlich
iW schreien und zu schimpfen anfangt nnd eine halbe Stund' lang
den Siebeneckcr, den Bürgermeister, den Gemeindeschreiber, der als
Protokollführer dabei ist, nnd sämtliche Mannsbilder auf der Welt
schauderhaft heruntermacht. Endlich kann sie nicht mehr nnd sinkt
erschöpf auf die Ofenbank.
Jetzt probiert's der Bürgermeister bei dem Bauern nnd pulvert
llt den hinein. „Wenn sie nix hören will," sagt er, „so gib halt
Du nach, Esel, alter!"
„Was?" briillt der Siebenecker. ,,J' nachgeb'n, wo s' mi'
alle Tag' durchprügelt!?"
Da passiert dem Bürgermeister in der Hitze etwas, ivas die
außen lauschende Gemeinde mit grinsendem Verständnis sieht und
hört. „Was?!" schreit er. „Deswegen willst D' net nachgeb'n?
Da schau her" — er nimmt die Zipfelmütz' ab — „woher glaubst
D' denn, daß ich die Binkel ans mei'm Kopf Hab'!"
v. w.
Mißtrauisch. 'SK®''-
Ehemann tzn seiner Gattin, die sich gar nicht um ihr Hans-
kümmert): „Woher kommt die Nähnadel?! . . Ungetreue,
11 betrügst mich mit einem Schneider!"
läßti' Drei Dinge kann ich mir absolut nicht merken
erstens Kamen', zweitens -Zahlen' nnd drittens -
Donnerwetter, jetzt Hab' ich das schon wieder vergessen!'
Vater und Sohn.
Der junge Hofer is a' Bua,
Der Zithern schlagt und singt öazua
Im Wirtshaus fesche „G'stanzeln";
Und was der net verjuxen kann,
Dös bringt der alte Hofer an.
Denn der tuat gern — „instanzeln".
©. s. W,
——
—Das Beispiel. >-»—
W^eut' hat der neue Bürgermeister — der Gruberbauer — eine
schwere Aufgab': Einen Sühnetermin soll er vornehmen zwischen
dem Siebenecker Wastl und seinem Weib, bei denen die Ehe aus
dem Leim gehen will. Wenn ihm das gelingt — bei dem Drachen
von einem Weib — dann wird sein Ansehen in der ganzen Gemeind'
von vornherein nnd ein für allemal feststehen; schief wenn's aber
8eht, nachher ist's ans mit seiner Autorität für ewige Zeiten. . .
das weiß er; denn er kennt seine lieben Untertanen.
Also wendet er seine ganze Beredsamkeit auf, um die zwei
Leute wieder unter einen Hut zu bringen. Aber der nächste Erfolg
seiner Vorstellungen ist nur der, daß die Siebeneckerin fürchterlich
iW schreien und zu schimpfen anfangt nnd eine halbe Stund' lang
den Siebeneckcr, den Bürgermeister, den Gemeindeschreiber, der als
Protokollführer dabei ist, nnd sämtliche Mannsbilder auf der Welt
schauderhaft heruntermacht. Endlich kann sie nicht mehr nnd sinkt
erschöpf auf die Ofenbank.
Jetzt probiert's der Bürgermeister bei dem Bauern nnd pulvert
llt den hinein. „Wenn sie nix hören will," sagt er, „so gib halt
Du nach, Esel, alter!"
„Was?" briillt der Siebenecker. ,,J' nachgeb'n, wo s' mi'
alle Tag' durchprügelt!?"
Da passiert dem Bürgermeister in der Hitze etwas, ivas die
außen lauschende Gemeinde mit grinsendem Verständnis sieht und
hört. „Was?!" schreit er. „Deswegen willst D' net nachgeb'n?
Da schau her" — er nimmt die Zipfelmütz' ab — „woher glaubst
D' denn, daß ich die Binkel ans mei'm Kopf Hab'!"
v. w.
Mißtrauisch. 'SK®''-
Ehemann tzn seiner Gattin, die sich gar nicht um ihr Hans-
kümmert): „Woher kommt die Nähnadel?! . . Ungetreue,
11 betrügst mich mit einem Schneider!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Mißtrauisch" "Vergeßlich"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1908
Entstehungsdatum (normiert)
1903 - 1913
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 129.1908, Nr. 3306, S. 275
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg