200
'AÄ ltri Jugend,
Schtrengi Tugend,
G'schtalte lang un' schmal un' darr
Alle Sorte'
Küche', — Torte',
Schää geblümmelt Kaffeeg'schärr.
Nähe', Schtricke,
Läkle, Schlicke,
Chrischtepflicht un' Nächschtelieb, -
Viel Erbarme'
För die Arme', —
Ab un' zu e' feschter Lieb.
Läämlich Lache',
Luschtigmache' —
„Määne Se verleicht gar mich?
Achselzucke',
Träne'schlucke',
Schwulidäte, — fürchterlich!
„Nor schää schweige',
Nor nit zeige'.
Immer Anschtand un' Manier", —
Dies im Buse'
Anner Bluse'
Raweschwarze Racheschwür'!
Äöflichkeite' —
Äääm begleite',
Zuckersüße Abschiedredd —
Aage schbrühe.
Drohe', glühe':
„Waart, — Du kriegscht schun noch Dein Fett.
Citta Sommer.
Der Hau si mag itct.
((Ein modernes Lrziehungsxroblem.)
it einem wunderschönen Frühlingstag
hockt der Haust unten int Hof und
gräbt im Dreck so eifrig, wie wenn er
dafür bezahlt würde. Auf einmal hört
man vom dritten llr
Stock eine liebe
Stimme: „Haust, 'v
geh' 'rauf!"
Der Haust tut,
wie wenn er nichts
gehört hätte, und
holt einen Hut voll
feuchtester Erde.
Nach zwei Minuten vernimmt man die
Mutter wieder: „Haust! — Haust I -
Hansi, Lausbub' miferabliger, machst'
gleich, das; Du 'raufkommstl" — ,,I'
mag itet", sagt der Haust ganz ruhig.
— „Sofort gehst", droht die Mutter,
„oder ich komm' 'nunter." - Es nützt
nichts. - „Haust, so viel hau' i' Di'!"
schreit sie noch voller Zorn.
Dann überlegt sie. wenn er halt
nicht mag! Man muß sich ja wor den
Leuten im Haus genieren. Lieber im
guten versuchen und moralisch einwirken. Also: „Haust, glei'
wird's regnen." — ,,I' bin eh' schon durch und durch naß vom
Wasserbau", schreit der Bub'. — „Mach', ’s Hundi kommt l" -
'AÄ ltri Jugend,
Schtrengi Tugend,
G'schtalte lang un' schmal un' darr
Alle Sorte'
Küche', — Torte',
Schää geblümmelt Kaffeeg'schärr.
Nähe', Schtricke,
Läkle, Schlicke,
Chrischtepflicht un' Nächschtelieb, -
Viel Erbarme'
För die Arme', —
Ab un' zu e' feschter Lieb.
Läämlich Lache',
Luschtigmache' —
„Määne Se verleicht gar mich?
Achselzucke',
Träne'schlucke',
Schwulidäte, — fürchterlich!
„Nor schää schweige',
Nor nit zeige'.
Immer Anschtand un' Manier", —
Dies im Buse'
Anner Bluse'
Raweschwarze Racheschwür'!
Äöflichkeite' —
Äääm begleite',
Zuckersüße Abschiedredd —
Aage schbrühe.
Drohe', glühe':
„Waart, — Du kriegscht schun noch Dein Fett.
Citta Sommer.
Der Hau si mag itct.
((Ein modernes Lrziehungsxroblem.)
it einem wunderschönen Frühlingstag
hockt der Haust unten int Hof und
gräbt im Dreck so eifrig, wie wenn er
dafür bezahlt würde. Auf einmal hört
man vom dritten llr
Stock eine liebe
Stimme: „Haust, 'v
geh' 'rauf!"
Der Haust tut,
wie wenn er nichts
gehört hätte, und
holt einen Hut voll
feuchtester Erde.
Nach zwei Minuten vernimmt man die
Mutter wieder: „Haust! — Haust I -
Hansi, Lausbub' miferabliger, machst'
gleich, das; Du 'raufkommstl" — ,,I'
mag itet", sagt der Haust ganz ruhig.
— „Sofort gehst", droht die Mutter,
„oder ich komm' 'nunter." - Es nützt
nichts. - „Haust, so viel hau' i' Di'!"
schreit sie noch voller Zorn.
Dann überlegt sie. wenn er halt
nicht mag! Man muß sich ja wor den
Leuten im Haus genieren. Lieber im
guten versuchen und moralisch einwirken. Also: „Haust, glei'
wird's regnen." — ,,I' bin eh' schon durch und durch naß vom
Wasserbau", schreit der Bub'. — „Mach', ’s Hundi kommt l" -
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Kränzelsschweschtre" "Der Hansi mag net"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1913 - 1913
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 139.1913, Nr. 3561, S. 200
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg