——= F n r ch t s,1 in. -----
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^^ie waren doch nie Tourist eine solch' halsbrecherische
Partie zu unternehmen!" So wurde Herr Theobald
Duckdich von allen Seiten bestürmt.
„Ganz richtig," erwiderte der Gefragte schmucklos, „ich war
nie ein Kletterfex. Es ist aber trotzdem eine einfache Geschichte.
Lassen Sie sich also erzählen: Da kommen meine Eulalia und
ich eines Tages in der grandiosen Alpengegend an und logieren
uns in einem ansehnlichen Hotel ein Das Essen ivar gut
das Getränk noch besser. „Theobald," sagt da meine Eulalia
um neun Uhr, „ich bin müde und gehe voran zu Bette —
Du kommst, da Dn um diese Zeit meist schläfrig wirst, in
einer halben Stunde nach. Unterhalte Dich bis dahin gut!"
und mit einem liebevollen Blick war sie draußen. Wie der Zu-
fall will, werde ich die letzten zehn Minuten der halben Stunde
mit zwei gemütlichen Touristen bekannt. Wir trinken und
plaudern und als wir einmal nach der llhr sehen — war es
zwei Uhr morgens. Natürlich waren wir auf diese Entdeckung
hin rasch draußen. Im Torgange wollen wir uns verabschieden.
Eine Treppe hoch liegt das Zimmer, in dem meine liebe
Eulalia schon längst sanft ruht und — wissen Sie, etwas
furchtsam Ivar ich immer — da bin ich lieber mit den zweien
ans das Matterhorn gegangen." £x. p.
-- Das Lä i» »i ch c n. -<
Gendarm: „Haben Sic ’tt reines Gelpissen?" — Stromer: „O, ick Hab' mir erst vor-
gestern zusammen mit 'in Polizeihund photographieren lassen!"
Der Marabu.
^Nachdenklich steht ein Marabu
Abwechselnd auf einem Bein.
Cr drückt die klugen Augen zu
Und steckt seinen Kopf hinein.
Er denkt sich gut und ungestört.
Wenn man nichts sieht und auch nichts hört.
O Marabu, o Marabu!
Warum machst du die Augen zu?
„... Was ist die Welt mit ihrem Schein,
Was ist die Liebe wert?
Verbrechen ist es, fröhlich sein.
Weil uns die Lust betört!
Ein echter Philosoph mir scheint,
Nur wer das Leben ganz verneint!" —
€> Marabu, o Marabu!
Warum machst du die Augen zu?
Da flog ein Weibchen jäh herzu.
Es tänzelt, schwänzelt 'rum
Rings um den klugen Marabu
Und denkt: „Nein, ist der dumm!"
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^^ie waren doch nie Tourist eine solch' halsbrecherische
Partie zu unternehmen!" So wurde Herr Theobald
Duckdich von allen Seiten bestürmt.
„Ganz richtig," erwiderte der Gefragte schmucklos, „ich war
nie ein Kletterfex. Es ist aber trotzdem eine einfache Geschichte.
Lassen Sie sich also erzählen: Da kommen meine Eulalia und
ich eines Tages in der grandiosen Alpengegend an und logieren
uns in einem ansehnlichen Hotel ein Das Essen ivar gut
das Getränk noch besser. „Theobald," sagt da meine Eulalia
um neun Uhr, „ich bin müde und gehe voran zu Bette —
Du kommst, da Dn um diese Zeit meist schläfrig wirst, in
einer halben Stunde nach. Unterhalte Dich bis dahin gut!"
und mit einem liebevollen Blick war sie draußen. Wie der Zu-
fall will, werde ich die letzten zehn Minuten der halben Stunde
mit zwei gemütlichen Touristen bekannt. Wir trinken und
plaudern und als wir einmal nach der llhr sehen — war es
zwei Uhr morgens. Natürlich waren wir auf diese Entdeckung
hin rasch draußen. Im Torgange wollen wir uns verabschieden.
Eine Treppe hoch liegt das Zimmer, in dem meine liebe
Eulalia schon längst sanft ruht und — wissen Sie, etwas
furchtsam Ivar ich immer — da bin ich lieber mit den zweien
ans das Matterhorn gegangen." £x. p.
-- Das Lä i» »i ch c n. -<
Gendarm: „Haben Sic ’tt reines Gelpissen?" — Stromer: „O, ick Hab' mir erst vor-
gestern zusammen mit 'in Polizeihund photographieren lassen!"
Der Marabu.
^Nachdenklich steht ein Marabu
Abwechselnd auf einem Bein.
Cr drückt die klugen Augen zu
Und steckt seinen Kopf hinein.
Er denkt sich gut und ungestört.
Wenn man nichts sieht und auch nichts hört.
O Marabu, o Marabu!
Warum machst du die Augen zu?
„... Was ist die Welt mit ihrem Schein,
Was ist die Liebe wert?
Verbrechen ist es, fröhlich sein.
Weil uns die Lust betört!
Ein echter Philosoph mir scheint,
Nur wer das Leben ganz verneint!" —
€> Marabu, o Marabu!
Warum machst du die Augen zu?
Da flog ein Weibchen jäh herzu.
Es tänzelt, schwänzelt 'rum
Rings um den klugen Marabu
Und denkt: „Nein, ist der dumm!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Marabu"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1914 - 1914
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 141.1914, Nr. 3604, S. 96
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg