objuräumcu . . . da meldet sich ein dritter Zwilling, wünscht
gleichfalls sehr freundlich Glück und wird auch auf das beste
ausgenommen.
„Nanu" — sagt aber die Großmutter dann, als er sich nach
gründlichem Schokolade- und Auchenschmaus verabschiedet — „jetzt
lag' mir doch einmal: Welcher von Euch beiden bist Dn denn
eigentlich — der kfeinz oder der ksans?"
„Der kfansl" antwortet der Bub'.
„Ja" — entgegnet die alte Dame erstaunt — „warst Du
beim da nicht schon einmal hier?"
m a l l"
H|s führt die Madam' Kontrollor
Dagdäglich ihren Man» (chbaziere;
6r is e’ bifeche’ alt un’ schwach
Un’ kann [ich nit mehr [o recht rühre’.
Se nemrnt ’n in die Lade' mit
Un’ b'forgt debei ihr’ Siwwetache';
6r waart geduldig uf (ei’ Jraa
Was will 'r dann aa weiter mache’?
Reit kaaft [e (ich e’ neies Klääd
Un’ is devu ganz dorebenanner;
Se laaft — daß (e viel Auswahl hot -
Uun ääm 8e(chä!t enei ins anner.
Giit gegeben.
Direktor (zum Helden, durch den es viele Unan-
nehmlichkeiten im Ensemble gibt): „Sie, ich habe es mit
Ihnen nun bald satt. . früher waren Sie ein integrierender
Bestandteil meines Theaters, nun haben Sie sich aber aus-
schließlich zum intrignierenden ansgebildet!"
----- D aö Leid.
Aas Leid schritt über die Erde. Sein Gewand war ehern
und in der Hand trug es ein brennendes Schwert. Rasch schritt
es vorwärts, denn seine Last war nicht schwer. Aber je weiter es
ging in den werdenden Tag, desto schwerer ward seine Bürde von
den Tränen ringsum. Plötzlich stand am Wege ein altes Weib
Mit Krücken. „Ich geh' mit dir," sagte sie mit grinsendem Gesichte,
-ckch bin die Sorge", und hängte sich in das Leid, das weiter raste
'» ben glühenden Tag. Kein Quell, keine Labung bot sich ihm.
kam vom sinkenden Abend her eine hohe Gestalt. Im weiten,
grauen Mantel, mit ausgebreiteten Armen, ein Lächeln voll Liebe
"" Gesichte kam sie daher, drückte das Leid an ihre volle Brust uird
^usite es auf die dürstenden Lippen, salbte seine wunden Füße, denn
"e hieß Barmherzigkeit. Durch die ganze dunkle Nacht hielt sie
Äache. Als int Osten strahlend der junge Tag heranfstieg, war
«krau Sorge verschwunden, ein lichtes Wesen mit goldenen Haaren
"»d glücklichen Augen stand neben dem Leid — die Hoffnung!
Ä. .Solbcr.
(Uää(cl)t, uf ’n ganz moderne’ Schloff
Do is (e halt gar arg verseile'
Un' hot — vor lauter IDüfchtercher
Wahrhaftig ihren Mann vergelte’!
Un' wie (e's merkt, do rennt (e dann
Zurück Ihr Ceit, ich mach’ kää’ Bo((e
Un’ ruft in jede’ Cade' ’nei’:
„fiab’ ich mein' Mann do (chtehe lotfe?“
Lina Sommer.
gleichfalls sehr freundlich Glück und wird auch auf das beste
ausgenommen.
„Nanu" — sagt aber die Großmutter dann, als er sich nach
gründlichem Schokolade- und Auchenschmaus verabschiedet — „jetzt
lag' mir doch einmal: Welcher von Euch beiden bist Dn denn
eigentlich — der kfeinz oder der ksans?"
„Der kfansl" antwortet der Bub'.
„Ja" — entgegnet die alte Dame erstaunt — „warst Du
beim da nicht schon einmal hier?"
m a l l"
H|s führt die Madam' Kontrollor
Dagdäglich ihren Man» (chbaziere;
6r is e’ bifeche’ alt un’ schwach
Un’ kann [ich nit mehr [o recht rühre’.
Se nemrnt ’n in die Lade' mit
Un’ b'forgt debei ihr’ Siwwetache';
6r waart geduldig uf (ei’ Jraa
Was will 'r dann aa weiter mache’?
Reit kaaft [e (ich e’ neies Klääd
Un’ is devu ganz dorebenanner;
Se laaft — daß (e viel Auswahl hot -
Uun ääm 8e(chä!t enei ins anner.
Giit gegeben.
Direktor (zum Helden, durch den es viele Unan-
nehmlichkeiten im Ensemble gibt): „Sie, ich habe es mit
Ihnen nun bald satt. . früher waren Sie ein integrierender
Bestandteil meines Theaters, nun haben Sie sich aber aus-
schließlich zum intrignierenden ansgebildet!"
----- D aö Leid.
Aas Leid schritt über die Erde. Sein Gewand war ehern
und in der Hand trug es ein brennendes Schwert. Rasch schritt
es vorwärts, denn seine Last war nicht schwer. Aber je weiter es
ging in den werdenden Tag, desto schwerer ward seine Bürde von
den Tränen ringsum. Plötzlich stand am Wege ein altes Weib
Mit Krücken. „Ich geh' mit dir," sagte sie mit grinsendem Gesichte,
-ckch bin die Sorge", und hängte sich in das Leid, das weiter raste
'» ben glühenden Tag. Kein Quell, keine Labung bot sich ihm.
kam vom sinkenden Abend her eine hohe Gestalt. Im weiten,
grauen Mantel, mit ausgebreiteten Armen, ein Lächeln voll Liebe
"" Gesichte kam sie daher, drückte das Leid an ihre volle Brust uird
^usite es auf die dürstenden Lippen, salbte seine wunden Füße, denn
"e hieß Barmherzigkeit. Durch die ganze dunkle Nacht hielt sie
Äache. Als int Osten strahlend der junge Tag heranfstieg, war
«krau Sorge verschwunden, ein lichtes Wesen mit goldenen Haaren
"»d glücklichen Augen stand neben dem Leid — die Hoffnung!
Ä. .Solbcr.
(Uää(cl)t, uf ’n ganz moderne’ Schloff
Do is (e halt gar arg verseile'
Un' hot — vor lauter IDüfchtercher
Wahrhaftig ihren Mann vergelte’!
Un' wie (e's merkt, do rennt (e dann
Zurück Ihr Ceit, ich mach’ kää’ Bo((e
Un’ ruft in jede’ Cade' ’nei’:
„fiab’ ich mein' Mann do (chtehe lotfe?“
Lina Sommer.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Zwillinge" ""Hab' ich mein' Mann do schtehe losse?"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1914
Entstehungsdatum (normiert)
1909 - 1919
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 141.1914, Nr. 3606, S. 117
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg