„Uni Gott's millen!" schreit die Liesl und rennt heim.
Dort Fommt g'rad' ihr Datei', der Förster Wurzelmann aus
dein Irans. Wie er sie so voller Schreck und Weinen daherlaufen
sieht, packt ihn eine fürchterliche Wut. Denn da dran ist ganz
sicher wieder kein anderer Mensch schuld als der Bub vom Kraut-
hackel.
„^a.tzt werd's mir aber z' dumml" schreit der Wnrzelniann.
„Dös sag' i' Dir, Dirndl a oanzig's Mal, wenn Du no' den
Bama von dein Lauskerl über d' Lippen bringst, soll Di' do' glei'
der Teifi hol'n!"
Das hört hoch in der Luft droben der junge Teufel, der da g'rad'
seinen Fang auf dem Transport hat. Natürlich hat er eine Mords-
freud' und schreibt sich
sofort die neue Bestel-
lung hinter die Ghren.
Die Fran Ivurzcl-
mann schneid't ihrem
Mann ein zorniges Ge-
sicht nach, nimmt ihr
Töchter! bei den zwei
Bänden und führt's ins
Salcttl neben dem Haus.
„Was is's denn
g'rad' wieder, Dirndl -
was is's denn g'rad'
wieder?"
Aber die Liesl bringt
vor Herzleid und Ent-
setzen nichts 'raus als: „Der Bansl der Hans! . . ."
Das hört der junge Teufel, laßt vor lauter Eifer den Bans
fallen und surrt den Weg retour, um die Liesl zu holen.
Der Bans fallt akkurat dem Eremiten bei der Waldkapell'n
vor die Füß'. „Fa, was kommt denn da für a Vogel g'flogcn?I"
sagt der verwundert und lacht mit dem ganzen Gesicht. Denn er
hat den Hansl gern und die Liesl auch.
Der Teufel aber hat inzwischen schon die Liesl beim Zopf er-
wischt und sauft mit ihr davon.
„Mariandjoscph I" schreit die Frau Försterin Wurzelmann und
rennt ihrem Mann nach — und von der andern Seiten kommen
der Krauthackel gelaufen und sein Weib; denn die haben von einem
Bolzknecht gehört, das; ihren Hans der Teufel geholt hat.
WieaberderTeu-
fel mit der Liesl über
den Wald fliegt, er-
zählt g'rad' der Hans
dem Eremiten, was
ihm passiert ist.
„0 mci' 1" seufzt
der fromme Mann ans
dem tiefsten Berzens-
grund. „Wann nur
g'rad' den Teifi
a m a l der Teifi
holet' I"
Rrrrrrr — tnt's
einen Surrer. Mit
Extrapost direkt aus
der Böll' kommt ein
Erpreßteufel und holt
den andern. Der
laßt vor Angst die
Liesl fallen. Die Liesl
fallt vor 'm Eremiten
auf die Knie dicht
neben dem Hansl hin.
Der Eremit hebt die Hand und gibt sie geschwind, damit sie
nimmer auseinandergerissen werden können, für alle
E iv i g k ei t zu sa m m e n.
Die vier Förstersleut' schimpfen und wettern und
heulen und schluchzen einander g'rad' ivas vor wegen
dem ganzen Unglück und die zwei Mannsbilder lassen
bös die Köpf' hängen, weil ja sie dran schuld sind.
Da kommen die Kinder Hand in Band aus dem
Wald.
„Herrje!" schreit alles. „Wir hab'n g'moant, Euch
hat der Teifi g ' h o l t?!"
„Fm Gegenteil!" lachen die zwei. „G'heirat't
Ham mal" Wilhelm Herbert.
Dadaistisches Gedicht.
Mamma Bibbi Tock-Tock-Tock!
Bibbi Gagga Gock-Gock-Gockl
Hubba-Hubba Äikiri!
Gagga olle! Bäbä-§uil
(Mama lockt die rührend-wackern
Hühner, die das Li begackern.
Auch der Hahn hüpft schnell herbei.
Doch was der legt, ist kein Li.)
BernharL Schäfer.
Dort Fommt g'rad' ihr Datei', der Förster Wurzelmann aus
dein Irans. Wie er sie so voller Schreck und Weinen daherlaufen
sieht, packt ihn eine fürchterliche Wut. Denn da dran ist ganz
sicher wieder kein anderer Mensch schuld als der Bub vom Kraut-
hackel.
„^a.tzt werd's mir aber z' dumml" schreit der Wnrzelniann.
„Dös sag' i' Dir, Dirndl a oanzig's Mal, wenn Du no' den
Bama von dein Lauskerl über d' Lippen bringst, soll Di' do' glei'
der Teifi hol'n!"
Das hört hoch in der Luft droben der junge Teufel, der da g'rad'
seinen Fang auf dem Transport hat. Natürlich hat er eine Mords-
freud' und schreibt sich
sofort die neue Bestel-
lung hinter die Ghren.
Die Fran Ivurzcl-
mann schneid't ihrem
Mann ein zorniges Ge-
sicht nach, nimmt ihr
Töchter! bei den zwei
Bänden und führt's ins
Salcttl neben dem Haus.
„Was is's denn
g'rad' wieder, Dirndl -
was is's denn g'rad'
wieder?"
Aber die Liesl bringt
vor Herzleid und Ent-
setzen nichts 'raus als: „Der Bansl der Hans! . . ."
Das hört der junge Teufel, laßt vor lauter Eifer den Bans
fallen und surrt den Weg retour, um die Liesl zu holen.
Der Bans fallt akkurat dem Eremiten bei der Waldkapell'n
vor die Füß'. „Fa, was kommt denn da für a Vogel g'flogcn?I"
sagt der verwundert und lacht mit dem ganzen Gesicht. Denn er
hat den Hansl gern und die Liesl auch.
Der Teufel aber hat inzwischen schon die Liesl beim Zopf er-
wischt und sauft mit ihr davon.
„Mariandjoscph I" schreit die Frau Försterin Wurzelmann und
rennt ihrem Mann nach — und von der andern Seiten kommen
der Krauthackel gelaufen und sein Weib; denn die haben von einem
Bolzknecht gehört, das; ihren Hans der Teufel geholt hat.
WieaberderTeu-
fel mit der Liesl über
den Wald fliegt, er-
zählt g'rad' der Hans
dem Eremiten, was
ihm passiert ist.
„0 mci' 1" seufzt
der fromme Mann ans
dem tiefsten Berzens-
grund. „Wann nur
g'rad' den Teifi
a m a l der Teifi
holet' I"
Rrrrrrr — tnt's
einen Surrer. Mit
Extrapost direkt aus
der Böll' kommt ein
Erpreßteufel und holt
den andern. Der
laßt vor Angst die
Liesl fallen. Die Liesl
fallt vor 'm Eremiten
auf die Knie dicht
neben dem Hansl hin.
Der Eremit hebt die Hand und gibt sie geschwind, damit sie
nimmer auseinandergerissen werden können, für alle
E iv i g k ei t zu sa m m e n.
Die vier Förstersleut' schimpfen und wettern und
heulen und schluchzen einander g'rad' ivas vor wegen
dem ganzen Unglück und die zwei Mannsbilder lassen
bös die Köpf' hängen, weil ja sie dran schuld sind.
Da kommen die Kinder Hand in Band aus dem
Wald.
„Herrje!" schreit alles. „Wir hab'n g'moant, Euch
hat der Teifi g ' h o l t?!"
„Fm Gegenteil!" lachen die zwei. „G'heirat't
Ham mal" Wilhelm Herbert.
Dadaistisches Gedicht.
Mamma Bibbi Tock-Tock-Tock!
Bibbi Gagga Gock-Gock-Gockl
Hubba-Hubba Äikiri!
Gagga olle! Bäbä-§uil
(Mama lockt die rührend-wackern
Hühner, die das Li begackern.
Auch der Hahn hüpft schnell herbei.
Doch was der legt, ist kein Li.)
BernharL Schäfer.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Wie der Teufel den Teufel geholt hat"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1919
Entstehungsdatum (normiert)
1914 - 1924
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 151.1919, Nr. 3874, S. 205
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg