Der erwünschte Freier.
Besucher: „Die gar so gescheiten Weiber kann ich nicht ansstchen, so ein's würde
ich mir niemals zur Frau nehmen!" — Hausfrau (leise zur Tochter): „Mach' ein dummes
Gesicht, Gretcll"
Da AchwammrnlinI.
Im Wald draub’ is a Cannabaam,
Und drunter steht — es find't [i’ kaam
Im ganzen Ulald a ncttcr’s Ding —
H kloana, brauna Schwammerling.
I’ bock’ zu eahm ins Moos mi’ bi'.
„Schaug," tagt a, „wiar i' traun” bi’!
6s waar halt, woahl, mei’ höchster Craam,
Waar i' a grober Cannabaam."
Da sagt die Canna: „Des is g'wib,
Ulann «bbas halt net tnögli' is,
Und’s bild’t fi’s oana trotzdem ei',
Des ko’ do’ blob a’ Schwammerl sei’."
Oft denk’ i’ an den Schwammerltraam
Und an die Red’ vom Cannabaam;
Mir Menschen [an in soviel Ding’
3a aa’ oft solche Schwammerling!
Ifermann Jranz.
Pietätlos. „In diesem Bett hat Goethe
geschlafen!" — „So — na, hoffentlich haben
Sie's frisch überzogen!"
Abschied.
5löten locken sich und Beigen,
Hochzeit ist in Liebchens Raus —
Jremden Mann wird sie zu eigen,
Und ich schleich' mich fort vom Reigen,
Jlücbt’ in Dacht und Ulind hinaus.
Mondlicht liegt auf Markt und Ballen,
Dacht und Craum lullt ein die Welt —
Herz, mein Herz, du muht dich fassen,
Herz, mein Herz, du muht sie lassen,
Die dir gar so gut gefällt I
Mählich löschen aus die Rerzen,
Licht auf Lichtlein sacht verglimmt —
Jüblt sie wohl, trotz Lust und Scherzen,
Dab in hoffnungslosen Schmerzen
Einer von ihr Abschied nimmt?
Einmal noch, vom Berg herüber,
Blick’ ich still nach ihrem Haus,
Doch die Luft wird trüb und trüber.
Und die Wolken zieh’n darüber,
Löschen alle Sterne aus. c. Reia.
Durchschau t.
„Einen einzigen Kuß von Ihnen, Fräulein Dora,
dann will ich gerne sterben!" — „Ach, das kennt
man. . . und nachher wollen Sie immer von neuem
sterben!"
Neuer Berns.
Polizeikommissar: „Was sind Sie?" —
Stromer: „Versuchskarnickel in einer Fabrik für
Insektenpulver!"
„Du bist doch in Trauer und willst heute zum Tanz gehen?" — „Ich
trauere eben mit dem Herzen und nicht mit den Fußen!"
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Besucher: „Die gar so gescheiten Weiber kann ich nicht ansstchen, so ein's würde
ich mir niemals zur Frau nehmen!" — Hausfrau (leise zur Tochter): „Mach' ein dummes
Gesicht, Gretcll"
Da AchwammrnlinI.
Im Wald draub’ is a Cannabaam,
Und drunter steht — es find't [i’ kaam
Im ganzen Ulald a ncttcr’s Ding —
H kloana, brauna Schwammerling.
I’ bock’ zu eahm ins Moos mi’ bi'.
„Schaug," tagt a, „wiar i' traun” bi’!
6s waar halt, woahl, mei’ höchster Craam,
Waar i' a grober Cannabaam."
Da sagt die Canna: „Des is g'wib,
Ulann «bbas halt net tnögli' is,
Und’s bild’t fi’s oana trotzdem ei',
Des ko’ do’ blob a’ Schwammerl sei’."
Oft denk’ i’ an den Schwammerltraam
Und an die Red’ vom Cannabaam;
Mir Menschen [an in soviel Ding’
3a aa’ oft solche Schwammerling!
Ifermann Jranz.
Pietätlos. „In diesem Bett hat Goethe
geschlafen!" — „So — na, hoffentlich haben
Sie's frisch überzogen!"
Abschied.
5löten locken sich und Beigen,
Hochzeit ist in Liebchens Raus —
Jremden Mann wird sie zu eigen,
Und ich schleich' mich fort vom Reigen,
Jlücbt’ in Dacht und Ulind hinaus.
Mondlicht liegt auf Markt und Ballen,
Dacht und Craum lullt ein die Welt —
Herz, mein Herz, du muht dich fassen,
Herz, mein Herz, du muht sie lassen,
Die dir gar so gut gefällt I
Mählich löschen aus die Rerzen,
Licht auf Lichtlein sacht verglimmt —
Jüblt sie wohl, trotz Lust und Scherzen,
Dab in hoffnungslosen Schmerzen
Einer von ihr Abschied nimmt?
Einmal noch, vom Berg herüber,
Blick’ ich still nach ihrem Haus,
Doch die Luft wird trüb und trüber.
Und die Wolken zieh’n darüber,
Löschen alle Sterne aus. c. Reia.
Durchschau t.
„Einen einzigen Kuß von Ihnen, Fräulein Dora,
dann will ich gerne sterben!" — „Ach, das kennt
man. . . und nachher wollen Sie immer von neuem
sterben!"
Neuer Berns.
Polizeikommissar: „Was sind Sie?" —
Stromer: „Versuchskarnickel in einer Fabrik für
Insektenpulver!"
„Du bist doch in Trauer und willst heute zum Tanz gehen?" — „Ich
trauere eben mit dem Herzen und nicht mit den Fußen!"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Abendlied" "Unter Freundinnen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1920 - 1920
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 153.1920, Nr. 3927, S. 144
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg